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Urner Baudirektor Roger Nager freut sich über das Spitzenergebnis

Mit 11'810 Ja- zu 5532 Nein-Stimmen befürworten die Urnerinnen und Urner den neuen Werkhof. Keine einzige Gemeinde ist dagegen. Baudirektor Roger Nager war vom Ja überzeugt. Doch vom hohen Rückhalt ist er überrascht.
So soll der neue Werkhof im Schattdorfer Rossgiessen aussehen.  (Visualisierung: PD)
Baudirektoren Roger Nager sieht das Resultat als Wertschätzung für das Werkhof-Personal. (Bild: Urs Hanhart (Sisikon,
2. September 2021))
Ansicht von Süden auf den geplanten Werkhof (Visualisierung: PD)
So soll die Fahrgasse im Inneren des Werkhofs aussehen.  (Visualisierung: PD)

Markus Zwyssig und Anian Heierli

Markus Zwyssig und Anian Heierli

Markus Zwyssig und Anian Heierli

Markus Zwyssig und Anian Heierli

Den Urnerinnen und Urnern ist klar, der Werkhof Galgenwäldli muss dringend erneuert werden. Die Betriebsgebäude sind teilweise aus den 1950er-Jahren. Das bringt Probleme mit sich. Wegen fehlender Heizungen können beispielsweise Schneeräumungsmaschinen im Winter nicht genügend abgetaut werden. Kurz: Der Werkhof ist komplett veraltet.

Dies sieht offensichtlich auch ein grosser Teil der Urnerinnen und Urner so. Mit 11'810 Ja- zu 5'532 Nein-Stimmen heisst eine klare Mehrheit den Kredit von 10,9 Millionen für einen Neubau im Rossgiessen im Industriegebiet Schattdorf gut. Insgesamt sagen 68,81 Prozent der Urnerinnen und Urner Ja. Die Stimmbeteiligung liegt bei 66,48 Prozent. Baudirektor Roger Nager erwartete ein Ja, doch die grosse Zustimmung überrascht ihn. Kurz nach der Abstimmung sagt er:

«So deutlich hätte ich das Resultat nicht erwartet. Es geht um Steuergelder. Dieser Rückhalt ist nicht selbstverständlich.»

Das sei vor allem eine Wertschätzung der Leistung der Personen, die im Werkhof arbeiten würden. «Das Projekt ist durchdacht, es kam von Anfang an gut an und hat sicher auch deshalb Sympathien hervorgerufen.» Nun steht das Baubewilligungsverfahren an. Falls es keine Einsprachen gibt, ist der Baubeginn für den Herbst 2022 angesetzt und der Bezug ein Jahr später auf den Winter 2023. 2024/2025 sollen Umzonung und Landverkauf der Teilfläche Galgenwäldli erfolgen.

Landrat und Regierungsrat haben im Vorfeld, wie auch die Parteien, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ein Ja empfohlen. Baudirektor Roger Nager sprach von einer grossen, aber wichtigen Investition. Zudem betonte er: «Wir bauen eher günstiger, als vergleichbare Projekte, dies vor allem, weil wir uns auf das absolut Notwendige beschränken.»

Standort auf andere Parzelle verlegt

Roger Nager bezeichnete den Standort im Vorfeld als sehr gut. Dieser habe in der breiten Evaluation am besten abgeschnitten. «Es ist wichtig, dass die Kleinfahrzeuge zentral stationiert sind, damit sie schnell an Ort und Stelle sind und vor den Einsätzen keine langen Anfahrtswege haben.» Dass man auf Wunsch der Gemeinde Schattdorf eine andere als die ursprünglich geplante Parzelle bebaue, bringe keine betrieblichen Nachteile mit sich, so Nager.

Den Projektwettbewerb für den neuen Werkhof haben die Felgendreher Olfs Köchling Architekten aus Berlin, die über eine Niederlassung im sankt-gallischen Azmoos verfügen, gewonnen. Ihr Projekt Buddy hat sich im anonymen Wettbewerb gegen elf andere Projekte durchgesetzt. Das Projekt sieht ein zweigeschossiges kompaktes Gebäude vor, das aus Betonwänden und einem auf einer Seite überragenden Holzdach besteht. Die Felgendreher Olfs Köchlin Architekten GmbH baut aktuell in Bülach (ZH) einen Werkhof. Auch dort waren sie als Sieger aus dem Projektwettbewerb hervorgegangen.

Kritik an der Grösse der Fotovoltaikanlage

Beim geplanten Bau im Schattdorfer Rossgiessen wird auf Nachhaltigkeit gesetzt. So wird das Gebäude im Minergie-P-Standard gebaut. Wärme und Warmwasser werden durch den Einsatz erneuerbarer Energie gewonnen. Die Fassade bildet ein robustes Gewand aus gebrauchten Autobahn-Leitplanken. Auch beim Beton wird auf Nachhaltigkeit gesetzt: Verwendet wird Recyclingbeton. Für die Stromproduktion wird es auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage geben. Im Landrat und von verschiedenen Parteien wurde jedoch bemängelt, dass nicht die gesamte Fläche diesbezüglich genutzt wird. Doch das soll sich ändern. Der Ausbau wird gemäss Roger Nager 2023 im Landrat thematisiert. Über einen separaten Kredit sollen mehr Fotovoltaikanlagen beantragt werden. Baudirektor Nager ist selbst für die Umsetzung der grösseren Fotovoltaikanlage.

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