notifications
Spiringen

Unterschächen stellt den neuen Sennenvater

Gleich drei Kandidaten aus Unterschächen wurden für das Ehrenamt des Sennenvaters nominiert. Gewählt wurde schliesslich ganz deutlich Alois Schuler-Arnold.

Der abgetretene Sennenvater Paul Schuler-Brand (links) gratuliert seinem Nachfolger Alois Schuler-Arnold zur Wahl.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Spiringen, 29. September 2022)

Landrat Franz Imholz konnte am Donnerstag in Spiringen rund hundert Mitglieder der Sennenbruderschaft Bürglen zur traditionellen St.-Michaelsgemeinde begrüssen. Die Versammlung konnte nicht wie üblich auf dem Kirchenvorplatz abgehalten werden, aufgrund des schlechten Wetters musste sie für einmal ins Gotteshaus verlegt werden, was sehr selten vorkommt. Vorgängig hatten die meisten Anwesenden einem Festgottesdienst, der auch musikalische Einlagen beinhaltete, beigewohnt.

In seinem Rückblick auf das vergangene Sennenbruderschaftsjahr ging Imholz zunächst auf die Sennenchilbi 2021 ein, die wegen coronabedingter Auflagen sehr speziell ausfiel. Er betonte: «Der Anlass war eindrücklich, insbesondere die Auftritte vor dem Rathaus Altdorf. Allerdings waren Ungeimpfte vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.»

Von den vielen Touristen hat die Region profitiert

Die Alpfahrt fand am 3. Juni statt. Dazu sagte der Vorsitzende: «Durch die knappe Schneelage ist das Gras auf den Alpen schnell gewachsen. Der Alpsommer 2022 darf als gut bezeichnet werden, auch wenn er sehr warm und trocken ausfiel.» Man habe viel gutes Futter für den Winter bunkern können. Als erfreulich bezeichnete Imholz die Tatsache, dass sich in den Regionen viele Touristen tummelten, insbesondere aus der Schweiz. Davon habe die Region profitiert.

Der Versammlungsleiter wies darauf hin, dass die 2021 neu eröffnete Alpkäserei Kinzig mit heimtückischen Listerien zu kämpfen hatte. Die Käseproduktion sei erst im August 2022 vom Laboratorium der Urkantone freigegeben worden. «Wir hoffen sehr, dass diese Probleme nun überwunden sind», so der Sprechende.

Imholz äusserte sich auch kurz zur Problematik der Grossraubtiere. Er betonte: «Da sich die Wölfe exponentiell vermehren, ist eine Regulierung dringend und zwingend nötig. Nur so kann die Bewirtschaftung der Alpen sichergestellt werden.» Erleichtert zeigte er sich, dass die Massentierhaltungsinitiative kürzlich abgelehnt wurde. Dank des Engagements der «logisch denkenden und landwirtschaftsfreundlichen Bevölkerung» sei weiteres Unheil abgewendet worden, meinte Imholz.

Dreiervorschlag für das Amt des Sennenvaters

Die Sennenbruderschaft Bürglen gibt es seit über 400 Jahren. Zum Erfolgsgeheimnis sagte Kastenvogt Wendelin Bucheli: «Sie hat so lange überlebt, weil sie wichtige Werte immer bewahrt hat, darunter insbesondere die Solidarität.»

Höhepunkt der Versammlung war wie gewohnt die Wahl des neuen Sennenvaters. Zum Nachfolger von Paul Schuler-Brand, Spiringen, wählten die Stimmberechtigten mit deutlichem Mehr Alois Schuler-Arnold. Er wohnt in Unterschächen, das turnusgemäss für das Stellen des Oberhauptes an der Reihe war. Klaus Kempf und Brosi Arnold, die ebenfalls nominiert wurden, erhielten weitaus weniger Stimmen.

Bestimmt wurden auch vier neue Sennenbeamte. Das Rennen machten Stefan Schuler (Spiringen) als Sennenhauptmann, Marco Riedi (Bürglen) als Sennenstatthalter, Alexander Marty (Altdorf) als Sennenvorfähnrich und Marco Arnold (Unterschächen) als Sennennachfähnrich. Ihren grossen Auftritt werden der neue Sennenvater und seine Beamten am 9. Oktober an der Sennenchilbi in Bürglen haben. Dort dürfen – oder müssen sie – unter anderem zum Fahnenschwingen antreten.

Kommentare (0)