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Uri

Unterschächen steht vor einer finanziell schwierigen Zukunft

Die Gemeinde Unterschächen prognostiziert rote Zahlen – Besserung ist nicht in Sicht. Dennoch soll der Steuerfuss unangetastet bleiben.
In der Gemeinde Unterschächen soll der Kapitalsteuersatz für juristische Personen erhöht werden. (Bild: Bruno Arnold, 10. Oktober 2018)

Philipp Zurfluh

Die Gemeinde Unterschächen durchlebt derzeit finanziell schwierige Zeiten. Für 2020 wird bei einem Aufwand von 2’473’000 Franken mit einem Defizit von 37’500 Franken budgetiert. Das Investitionsbudget 2020 sieht eine Nettoinvestitionszunahme von 890’000 Franken vor. Grund dafür ist die zweite Bauetappe der Sanierung des Kreisschulhauses. Zudem sind Unterhaltsarbeiten an der Lawinenverbauung Windgällen notwendig. Die Sanierung der Gemeindestrassen ist in der Investitionsrechnung 2020 nicht enthalten.

Laut Gemeinderat wird das Ergebnis des Budgets 2020 durch die Ausführung der zweiten Etappe der Sanierung des Kreisschulhauses in Spiringen stark geprägt. In der Erfolgsrechnung sind für die Abschreibungen des Kreisschulhauses 104’000 Franken vorgesehen. «Ohne die Zusicherung von Spendengeldern wären die Ausgaben für die zweite Bauetappe und damit der Abschreibungsbedarf noch wesentlich höher ausgefallen», schreibt der Gemeinderat in der Botschaft.

Dank der Entnahme von 52’000 Franken aus den finanzpolitischen Reserven kann das Defizit auf 37’500 Franken gesenkt werden. Der Gemeinderat ist der Meinung, dass dieser Aufwandüberschuss aufgrund der gesunden Eigenkapitalbasis als verkraftbar betrachtet werden kann.

Steuererhöhung ist kein Thema

Der Gemeinderat vertritt den Standpunkt, dass die Steuern trotz des Defizits nicht erhöht werden sollen. Eine zu hohe Steuerbelastung hätte negative Auswirkungen auf die Bemühungen der Gemeinde, die Abwanderung zu stoppen. Mit einem Steuerfuss von 104 Prozent bewegt sich Unterschächen im Mittelfeld der Urner Gemeinden.

Der Gemeinderat schlägt vor, den Kapitalsteuersatz im kommenden Jahr für juristische Personen von 2,4 auf 3,5 Promille zu erhöhen. Der Grund: Die vom Urner Stimmvolk gutgeheissene Änderung des kantonalen Steuergesetzes hat zur Folge, dass der Gewinnsteuersatz auf Kantons- und Gemeindeebene von 9,4 auf 6,2 Prozent gesenkt wird. Gemäss Gemeinderat verursacht die Senkung der Gewinnsteuer für 2020 Steuerausfälle von rund 12’000 Franken.

«Finanzpolitisch dunkelroter Himmel»

Auch in den kommenden Jahren ist die Gemeinde finanziell nicht auf Rosen gebettet. «Stark steigende Defizite» sind zu erwarten. Weil jedoch aus den finanzpolitischen Reserven Mittel geschöpft werden können, bewegen sich die Defizite in den kommenden Jahren in einem vertretbaren Rahmen. «Nachher wird der finanzpolitische Himmel dunkelrot. Es wird eine Herkulesaufgabe werden, den Finanzhaushalt im Lot zu halten», schreibt der Gemeinderat.

An der Gemeindeversammlung in Unterschächen stehen auch diverse Wahlen an. Im Gemeinderat befinden sich Doris Herger, Markus Schuler und Reto Müller im Austritt. Sie stellen sich für eine weitere Amtsperiode (2020/21) zur Verfügung. Im Schulrat Schächental stellen sich die bisherigen Mitglieder Ruth Bissig-Zgraggen und Markus Gisler-Würsch zur Wahl. Im Betriebsrat des Alters- und Pflegeheims Gosmergartä stellt sich Karin Truschner für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung, in der Rechnungsprüfungskommission sind dies die Mitglieder Hans Muheim und Nicola Martinoni.

Hinweis: Die Gemeindeversammlung in Unterschächen findet am kommenden Donnerstag, 7. November, um 19.30 Uhr in der Aula statt. Im Anschluss wird die Kirchgemeindeversammlung abgehalten.

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