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Zug

Unterägeri: Ein Lernstudio für Sek-Schüler

Das Oberstufenschulhaus Schönenbüel in Unterägeri soll eine Lernlandschaft erhalten – für fast 700000 Franken.

Der Gemeinde Unterägeri geht es finanziell gut: Mit dem Budget 2020 beantragt der Gemeinderat den Steuerfuss um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zu senken. Damit gelte ein Steuerfuss von 60 Prozent, vorausgesetzt die Gemeindeversammlung stimmt am kommenden Montag dem Voranschlag zu. Unterstützt wird der Gemeinderat von den Parteien SVP, SP, FDP und CVP. Letztere kritisiert jedoch, «die äusserst dünne Information über die massive Erhöhung des Beitrages an die Ägeribad AG», schreibt die CVP in ihrer Mitteilung zur Parteiversammlung.

Weiter belaufen sich die aufgeführten Nettoinvestitionen 2020 auf 3,9 Millionen Franken. Die Hälfte betreffen Ausgaben für Strassenbauten, teilte der Gemeinderat im November mit. Rund 1,7 Millionen seien für Investitionen in die Schulliegenschaften geplant, davon würden rund 700000 Franken das Projekt Sek 1 plus betreffen. Über das Kreditbegehren kann die Gemeindeversammlung am Montag ebenfalls befinden.

Gesamtfläche von vier Klassenzimmern

Nun steht in Unterägeri mit der Realisierung des Lernstudios das zentrale Element des Projekts Sek 1 plus an. Umgesetzt werden soll eine Lernlandschaft, die für die Schüler des Oberstufenschulhauses Schönenbüel zur Verfügung steht. Denn in einem Lernstudio praktizieren und üben die Schülerinnen und Schüler laut Vorlage unter Aufsicht das selbstbestimmte und eigenverantwortliche Lernen. Die Lernlandschaft befinde sich auf der ersten Etage des Schulhauses und soll eine Gesamtfläche von vier herkömmlichen Klassenzimmern umfassen. Darin befinden sich ein grosser Studierraum mit nicht personalisierten Arbeitsplätzen und Gruppenräume. In der Vorlage betont der Gemeinderat, dass der Raum mit zeitgemässem Mobiliar und modernen Präsentationstechnologien ausgerüstet werde. «Höhenverstellbare Einzelpulte mit hochklappbarem Sichtschutz und leichte Stühle bieten zusätzliche Flexibilität bei der Einrichtung und der Nutzung der Lernlandschaft», heisst es weiter. Zudem werden abgetrennte Einzelarbeitsplätze realisiert. Die baulichen Massnahmen veranschlagt die Gemeinde mit 681000 Franken. Die provisorische Bauplanung sieht vor, dass in den Frühlingsferien 2020 mit den Arbeiten begonnen wird. Die Bauzeit beträgt rund drei Monate.

Die SVP, SP, FDP und CVP stehen hinter dem Kreditbegehren des Gemeinderates. Die Alternative – die Grünen hätten die Vorlage zur Gemeindeversammlung besprochen, jedoch generell keine Parolen gefasst, da die Partei noch Abklärungen machen müsse, heisst es auf Anfrage. Zur Ausgangslage: Vor neun Jahren erteilte der Regierungsrat den Gemeinden den Auftrag, die Sekundarstufe 1 mit dem Projekt Sek 1 plus weiterzuentwickeln. 2014 verabschiedete der Bildungsrat das Konzept und die Standards zu Sek 1 plus und gab das Projekt den Gemeinden zur Umsetzung frei.

Das Ziel der Weiterentwicklung der Sekundarstufe 1 ist, die Schüler der Oberstufe gezielter auf spätere Anforderungen vorzubereiten. Denn in einer Lehre oder einer weiterführenden Schule werde ein stärkeres Gewicht auf selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen und Handeln gelegt, ist der Vorlage zu entnehmen. Die Umsetzung von Sek 1 plus sollte in den Gemeinden bis spätestens im Sommer 2021 erfolgen.

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