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Unterägeri

Der Gemeinderat wird gefordert

FDP und CVP fordern eine bessere ÖV-Verbindung von Unterägeri nach Menzingen und reichen dazu je eine Motion ein. Zudem taucht an der Gemeindeversammlung wohl ein Thema auf, das so nicht in der Vorlage steht.
Das Bauprojekt «Am Baumgärtli» in Unterägeri steht in der Kritik. Bild: Stefan Kaiser (9. Mai 2018)

Zwei Motionen – ein Thema: Sowohl die FDP wie auch die CVP Unterägeri haben je einen Vorstoss zum öffentlichen Verkehr zwischen dem Ägerital und Menzingen eingereicht. Beide Parteien verlangen, dass eine direkte Verbindung geprüft wird. Dies entweder durch die Integration in den Fahrplan der Zugerland Verkehrsbetrieben oder in Form eines Schulbusses. Stein des Anstosses ist die zunehmende Zahl Ägerer Schüler, die das Gymnasium in Menzingen besuchen. Bisher müssen diese für ihren Schulweg bei der Bushaltestelle Talacher umsteigen. Das ist einerseits ein grosser Umweg und andererseits sind die Busse zur Stosszeit übervoll.

Der Unterägerer Gemeinderat nutzt eine Antwort gleich für beide Motionen. «Der Gemeinderat anerkennt grundsätzlich den von den Motionären vorgebrachten Handlungsbedarf», heisst es in der Vorlage. Aber: Eine direkte Busverbindung sei mit anderen Optionen zu prüfen. Dazu gehöre etwa eine Verstärkung der Kurse. Zudem stehe auch der Kanton in der Pflicht, da der Ausbau des Gymnasiums ein kantonaler Entscheid sei. Alleingänge der Gemeinden würden sonst vollumfänglich zu Lasten der Gemeindehaushalte gehen. Der Gemeinderat empfiehlt die Motionen deshalb, als teilerheblich zu erklären.

Ist der Gemeinderat Oberägeri schneller?

Geschehen ist das bereits in Oberägeri. Dort hat die CVP die gleiche Motion wie die CVP der Nachbargemeinde eingereicht. Sie wurde am vergangenen Montag als teilerheblich erklärt. Und es wurden drei Stossrichtungen definiert. «Erstaunt nahm man zur Kenntnis, dass der Gemeinderat in Oberägeri bereits drei praktikable Lösungen innerhalb der gleichen Zeitspanne präsentierte», schreibt Arthur Walker, Medienverantwortlicher der CVP Unterägeri und drückt damit die Unzufriedenheit seiner Partei mit der Antwort des Unterägerer Rates aus. Die FDP ist mit der Antwort grundsätzlich zufrieden, wie Präsidentin Gabriela Ingold mitteilt. «Wir werden den Gemeinderat jedoch bitten, wenn immer möglich, die Angelegenheit zu beschleunigen», ergänzt sie.

Abgestimmt wird zudem über die Jahresrechnung 2017, die mit einem Plus von 5 Millionen Franken abgeschossen hat, und über zwei Kredite von zusammen rund 2,1 Millionen Franken für den Ausbau und die Sanierung des Höhenwegs und dessen Trottoir im Abschnitt Waldheimstrasse bis Höhenweg 14b, inklusive Anpassung der Kanalisation. Die lokalen Parteien werden den Anträgen des Gemeinderates folgen.

«Grosse Emotionen» bei den Parteien

Sehr wahrscheinlich ist, dass ein Thema, das in der Versammlungsvorlage nicht zur Sprache kommt, für Diskussionen sorgen wird: die Änderung des Bauprojekts «Am Baumgärtli» auf dem Areal des ehemaligen Annahofs. Statt eines Kinderhotels entstehen dort wohl weitere Alterswohnungen. Dazu haben die Grünen eine Interpellation eingereicht. «Die Alternative – die Grüne ist empört, dass die angepriesene Nutzung für kranke und behinderte Kinder, mit der die Bauherrschaft sich das Vorhaben genehmigen liess, nun nicht umgesetzt wird», schreibt Präsidentin Cornelia Mayinger. Auch bei der Parteiversammlung der CVP löste dieser Umstand «grosse Emotionen» aus und wurde rege diskutiert. Die Partei erwarte eine klare und umfassende Information der Bevölkerung, so Arthur Walker.

Die Palette an Diskussionsthemen wird mit einem Vorstoss der Grünliberalen gar noch erweitert. Sie hat eine Interpellation zur Umnutzung der «Seefeldwiese» eingereicht. Dabei geht es um jene grüne Wiese, die zwischen dem Ägerisee und dem Seminarhotel liegt. In der kantonalen Richtplankarte sei sie als Zone des öffentlichen Interesses ausgewiesen. Gefordert wird eine teilweise Umnutzung der Wiese und im Zusammenhang damit die Aufwertung der «heute unattraktiven Verbindung vom Dorfkern zum See entlang der Hauptstrasse.»

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