notifications
Geschäftsjahr 2021/22

«Unsere Strategie stimmt»: EWA Energie Uri behauptet sich im anspruchsvollen Marktumfeld

Trotz grosser Herausforderungen hat die EWA Energie Uri AG das vergangene Geschäftsjahr gut gemeistert. Nun soll die eingeschlagene Strategie konsequent weiterverfolgt werden.

Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA Energie Uri, konnte auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr Rückschau halten.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 2. Dezember 2022)

«Sehr anspruchsvoll», so bezeichnete Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA Energie Uri, das Geschäftsjahr 2021/22 an der Bilanz-Medienkonferenz am Hauptsitz in Altdorf. «Einerseits gab es Verwerfungen am Grosshandelsmarkt, und andererseits verzeichneten wir durch die Trockenheit eine unterdurchschnittliche Eigenproduktion. Zudem hat uns die Strommangellage stark beschäftigt. Und nicht zuletzt hatten wir im Dienstleistungsgeschäft mit Materialengpässen zu kämpfen.»

Die gestiegenen Grosshandelsmarktpreise führten bei der Direktvermarktung der Kundenkraftwerke zu einer höheren Gesamtleistung von total 135,8 Millionen Franken. Dieser Mehrumsatz komme aber nicht EWA Energie Uri zugute, sondern werde direkt an den Bund weitergegeben, welcher den Mehrwert abschöpfe, so Jauch.

«Solides robustes Jahr»

273,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) erneuerbaren und CO 2 -freien Strom haben die Kraftwerke inklusive den Partnerwerken der EWA-Energie-Uri-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr produziert. Das ist weniger als im Vorjahr (318,8 Millionen kWh).

Der gesamte Stromabsatz belief sich auf 571,8 Millionen kWh, wobei der Fremdbeschaffungsanteil 298,6 Millionen kWh betrug. Die gesamte Wertschöpfung von EWA Energie Uri bezifferte Jauch auf 46,2 Millionen Franken (Vorjahr: 47,6 Millionen Franken). Mit 5,7 Millionen Franken liegt der Jahresgewinn etwas unter dem Vorjahresniveau (5,9 Millionen Franken).

Man dürfe von einem «soliden robusten Jahr» sprechen, so Jauch. Er betonte: «Unsere Strategie stimmt.» So habe man trotz der grossen Verwerfungen an den Märkten «ein wirklich gutes Ergebnis» erzielen können.

«Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft. Sie hat das anspruchsvolle Umfeld gut gemeistert.»

Erstmals seit zehn Jahren machte EWA Energie Uri eine Strompreisanpassung. Dies aufgrund der stark gestiegenen Preise am Grosshandelsmarkt. «Wir hatten keine andere Wahl, als eine Preiserhöhung vorzunehmen», sagte Jauch. Ein durchschnittlicher Haushalt muss nun etwa 300 Franken mehr pro Jahr für Strom bezahlen.

EWA Energie Uri habe seinen Grosskunden immer wieder empfohlen, in der Grundversorgung zu bleiben. Die meisten KMU hätten diesen Rat befolgt und seien nun froh, nicht in den freien Markt gewechselt zu haben. Er gehe davon aus, dass sich die Preise sukzessive entspannen und zurückbilden werden, so Jauch. Auch in Bezug auf eine mögliche Stromlücke gab er sich verhalten optimistisch:

«Ich bin zuversichtlich, dass wir durch die getroffenen Massnahmen auf der Sparseite und durch die Schaffung von Reservekraftwerken gut durch den Winter kommen.»

Weiterer Zubau erneuerbarer Energien nötig

«Sehr erfreulich war, dass wir eine sehr hohe Anlagenverfügbarkeit von 99,7 Prozent hatten», sagte Jauch weiter. «Dadurch konnten wir die Fremdbeschaffung in Zaum halten.» In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass mit dem KW Palanggenbach ein weiteres Wasserkraftwerk, das EWA Energie Uri zusammen mit Partnern realisiert hat und erneuerbaren Strom aus Urner Wasserkraft liefert, ans Netz gegangen ist.

Es handelt sich hierbei um das zwölfte Neubauprojekt in den letzten zwölf Jahren. «Vor einigen Jahren sind wir für diese Strategie teilweise belächelt worden. Aber nun zeigt sich, dass wir in Hinblick auf die Versorgungssicherheit auf dem richtigen Weg sind», so Jauch.

Trotz diesem Zubau sei die Abhängigkeit aber vor allem im Winterhalbjahr für das Unternehmen nach wie vor eine grosse Herausforderung. «Die von uns angestrebte Nutzung des KW Lucendro ab 2025 würde helfen, diese Abhängigkeit merklich zu verkleinern», so Jauch.

Um die Winterlücke in der Schweiz zu reduzieren, brauche es zudem konsequent einen weiteren Zubau der erneuerbaren Energien mit hohem Winterstromanteil, auch in Uri. «Hier stehen für uns Wasserkraft, Windkraft und alpine Photovoltaik im Vordergrund», erläuterte Jauch. Im Bereich alpine Photovoltaikanlagen würden mehrere Projekte verfolgt. Man sei diesbezüglich im Gespräch mit Grundeigentümern und Gemeinden. Gleiches gelte auch für mögliche Windkraftanlagen. Jauch zeigte sich überzeugt:

«Wasser, Wind und Sonne haben alle noch Potenzial im Kanton Uri.»

Kommentare (0)