Pünktlich um 13.15 Uhr setzte sich der Umzug bei sonnigem, aber etwas windigem Wetter in Bewegung und die 184. Legorenfasnacht steuerte auf ihren Höhepunkt zu. Angeführt wurde der Cortège von den fasnächtlich gewandeten Musikanten der Harmoniemusik. Danach folgte der hohe Legorenrat, dessen Mitglieder den Zuschauern die ersten Orangen zuwarfen.
Das tat auch Legorenvater Michi I., Rogenmoser, der zuvor beim Aperitif die aktiven Fasnächtler herzlich begrüsst hatte. Umrahmt wurden die hohen Herren von der Legorengruppe sowie von Schulklassen, die für einen publikumswirksamen Auftritt keinen Aufwand scheuten. Für den richtigen Sound sorgten die einheimischen Gugger F’Ägerer und Papageno sowie die Gastformation Bräusi-Vögel aus Spreitenbach.
Ereignisse ironisch beleuchtet
Das Motto der diesjährigen Fasnacht «Es heisses Iisä» ermöglichte den Wagenbauern viel Spielraum für ihre Sujets und den zahlreichen Zuschauern für Mutmassungen. Spätestens beim traditionellen Bühnenspiel wurde auch den auswärtigen Besuchern klar, welches die Hintergründe zu den «heissen Eisen» waren, die mit gelungenen Pointen in Versform auf die Schippe genommen wurden.
Im Vordergrund standen lokale Ereignisse, wie die viel diskutierte Schliessung der Raiffeisenbank im Dorf oder der Verlust des clubeigenen Lokals für die Segler. Ironisch beleuchtet wurden aber auch auswärtige Ereignisse, wie die royale Hochzeit von Prinz Harry und Meghan. Was die Wagenbauer dazu konstruiert hatten, begeisterte das Publikum.
Strassenfasnacht zum Ausklang
Bei der Organisation überliessen die Legoren wie gewohnt nichts dem Zufall. So sorgte zum Beispiel die eigene «Legoren Bolisei» dafür, dass alles reibungslos ablief. Die Tatsache, dass sie gelbe Westen trugen, hat laut Umzugsleiter Beat Henggeler nichts mit den Gilets jaunes in Frankreich zu tun. Ging es während des Bühnenspiels geradezu gesittet zu und her, kam beim anschliessenden Usrüerä mit dem «Mier, liebe Legor» und dem lauthalsen «Güüssä» nochmals echte Strassenfasnacht auf.