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Luzern

Umzug in Schachen: Bei den Schachnächtlern ist der Wurm drin

Klein aber fein präsentiert sich der Umzug der Schachnächtler Zunft. Diesmal gibt es für den einen oder anderen Zaungast aber einen Schreckmoment.
Vamukigöseler Rusmu: als «Robin Hood» am Umzug dabei. (Bild: Manuela Jans-Koch, Schachen, 2. März 2019)

Stephan Santschi

Es hat symbolischen Charakter, dass die ersten Meter des Schachner Umzugs über die Baustelle bei der Rümligbrücke führen. Just daneben befindet sich nämlich ein Wohngebiet, das man im Werthensteiner Ortsteil auch «Bauruine» nennt. Vor knapp drei Jahren erfolgte hier der Spatenstich für die Überbauung mit dem Namen «Optimo», fertiggestellt sind die Wohnungen allerdings aufgrund eines Streits zwischen dem Generalunternehmer und dem Baumeister noch immer nicht. «Hier ist schon lange nicht mehr weitergebaut worden», sagt eine einheimische Pensionärin und schüttelt den Kopf.

Mit Daunenfedern gegen den Konfettiregen

Grund genug also, um sich der Posse auch auf fasnächtliche Weise anzunähern. «Poschtmatte hed Rue, de Gäldhahne esch zue», steht am Wagen des MSV Schachen geschrieben. Oder: «Viereinhalb-Zimmer-Wohnung mit Blick auf Steinwüste.» Ein Mitglied des MSV Schachen liegt derweil auf seinem Bett und fragt sich, wann er in seine neue Wohnung einziehen kann. Mit den Federn aus seinem Kissen lässt er es schneien und nimmt den Kampf mit den Kindern auf, die ihn mit Konfettis attackieren.

Nicht nur in bautechnischer Sicht ist in Schachen dabei der Wurm drin, zu sehen war das Tier auch in natura. Zumindest das, was ein findiger Gastronom daraus gemacht hat. Als «Suppe der Zukunft» preisen die Fasnächtler das Gebräu, welches aus Mehlwürmern hergestellt ist. Wer es nicht glaubt, kann frittierte Mehlwürmer gleich vor Ort degustieren. Was die einen naserümpfend tun, sorgt bei anderen für ein schockartiges Zurückziehen der Hand. So wie bei jenem Knaben, der kurz darauf dafür dankend ein Stück Bratwurst der Vulkanfäger aus Malters entgegennimmt. Für ihn und alle anderen, die sich nicht trauten, sei versichert: Knusprig ist er, der kleine Mehlwurm, viel Geschmack aber hat er nicht. Sieht also grausliger aus, als er in Tat und Wahrheit ist.

Wem trotzdem schlecht wurde ob der neuartigen Leckerei, brauchte nicht lange auf ärztliche Hilfe zu warten. Die Bärgdokter verteilten Heilmittelchen jeder Art und verbanden mutmassliche Patienten am Strassenrand mit viel Feingefühl. «Toll, wie das Dorf mitgemacht hat», schwärmte Zunftpräsident Beni Burri.

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