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Umfahrung Axenstrasse

Sisikon nimmt Kenntnis von weiterer Verzögerung

An der Gemeindeversammlung Sisikon ist über den aktuellen Stand des Axenprojekts informiert worden. Die Seegemeinde wird zudem im nächsten September zum Mekka der Klippenspringer-Weltelite.
Die Axenstrasse ist in Sisikon ein Dauerthema. (Bild: Urs Hanhart (Sisikon, 13. Dezember 2021))
Gemeindepräsident Timotheus Abegg machte an der Versammlung seinem Ärger Luft. (Bild: Urs Hanhart (Sisikon, 13. Dezember 2021))

Urs Hanhart

An der am Montag von 37 Stimmberechtigten besuchten Gemeindeversammlung von Sisikon gehörte das Axenstrasse-Ausbauprojekt einmal mehr zu den zentralen Themen. Der stellvertretende Gesamtprojektleiter Peter Vorwerk wies darauf hin, dass die Einsprachen immer noch hängig seien. Auf Ende Jahr hatte man den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts erwartet. Daraus wird aber nichts. Das Ganze ist auf nächstes Jahr verschoben worden. «Zumindest ist der Schriftenwechsel inzwischen abgeschlossen», sagte Vorwerk. «Wir sind zuversichtlich, dass es nächstens zu einem Urteil kommen wird.» Der Baustart der Hauptarbeiten werde sich aber dadurch weiter verzögern.

Trotz der aufschiebenden Wirkung der Einsprachen konnte im Gebiet Gumpisch mit ersten Arbeiten begonnen werden, auch wenn der grosse Rest des Gesamtprojekts noch nicht genehmigt ist. Dort werden die Massnahmen gegen Naturgefahren nachgebessert. Als Nächstes wird ein Kabeltrassee verlegt. Ab Mai 2022 soll dann mit dem Bau der Hilfsbrücke begonnen werden. Deren Bauvergabe ist bereits erfolgt. Das Bauende ist für Juli 2023 vorgesehen. Vor dem Start der Arbeiten an der Hilfsbrücke wird es gemäss Vorwerk noch eine weitere Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geben, voraussichtlich im Zeitraum April/Mai 2022.

«Eine verdammte Schweinerei»

«Der Unmut im Gemeinderat ist nach wie vor extrem», betonte Gemeindepräsident Timotheus Abegg. «Was die Umweltverbände abziehen, ist eine verdammte Schweinerei. Ich hoffe, sie sind vernünftig und ziehen das Ganze nicht ans Bundesgericht weiter, sofern die Einsprachen vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt werden. Die Sicherheit an der Axenstrasse ist nicht mehr gewährleistet.» Es sei zu hoffen, dass die Einsprechenden den gesunden Menschenverstand walten liessen. Man befinde sich inzwischen mindestens zehn Jahre im Verzug. Vor 52 Jahren habe der Bundesrat den Kantonen Schwyz und Uri den Auftrag erteilt, sich dem Thema Axenstrasse anzunehmen, und heute sei man noch keinen Schritt weiter.

Immerhin gab es aus Sicht des Gemeinderats auch erfreuliche Themen. Abegg konnte erstmals im Verlaufe seiner Amtszeit über ein Budget mit schwarzen Zahlen abstimmen lassen. Der von den Versammelten einstimmig genehmigte Voranschlag 2022 weist einen Ertragsüberschuss von 1700 Franken aus (im Vorjahr gab es einen Aufwandüberschuss von 141'100 Franken). «Der Gemeinderat ist weiterhin bestrebt, bei den Ausgaben so weit wie möglich zu sparen», so Abegg. «Der prognostizierte kleine Gewinn ist diesbezüglich bereits ein gutes Ergebnis der Sparmassnahmen.»

Allerdings seien diverse Kosten nicht vorauszusehen und schwer budgetierbar, wie zum Beispiel die Restfinanzierung der Pflegeheime, die wirtschaftliche Hilfe und Kostenanteile für Bedürftige. Bei den Steuerfüssen gibt es keine Änderungen. Derjenige für natürliche Personen bleibt bei 120 Prozent und jener für juristische Personen (Kapitalsteuersatz) bei 2,4 Promille.

Schützen haben bereits Vorarbeiten geleistet

Eine weitere Erfolgsmeldung betrifft den Bahnhof Sisikon. Dieser wird ab Mai 2023 behindertengerecht umgebaut. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten im Dezember 2023. Weil das Gelände für den Bau einer Rampe nicht geeignet ist, soll ein Lift erstellt werden. Die budgetierten Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf 1,2 Millionen Franken. «Unsere Hartnäckigkeit hat sich bezahlt gemacht. Das ist alles in allem eine erfreuliche Geschichte», sagte Abegg.

Einem Bruttokredit von 60'000 Franken für die die Altlastsanierung der Schiessanlage Sisikon stimmten die Versammelten einhellig zu. Bei diesem Projekt gelte es, schnell vorwärtszumachen, weil der Bundesbeitrag bis spätestens Ende 2022 ausgelöst werden muss. Ansonsten gäbe es nur noch einen reduzierten Satz. Die Kosten können verhältnismässig tief gehalten werden, weil die Schützen bereits diverse Vorarbeiten geleistet haben.

Klippensprung-Spektakel am Urnersee

Weiter gab der Gemeindepräsident bekannt: Die Weltmeisterschaftsserie («Red Bull Cliff Diving World Series») der Klippenspringer, die im nächsten Jahr zum 25. Mal stattfindet, wird am 10. und 11. September 2022 zum vierten Mal nach 2009, 2010 und 2018 in Sisikon Halt machen. Damit wird die kleine Urner Seegemeinde einer von weltweit sieben Austragungsorten sein. Als OK-Präsident des Grossanlasses wird wiederum Adrian Scheiber amten. Gemäss Abegg soll das Spektakel in etwa im gleichen Rahmen wie 2018 durchgeführt werden, sofern Corona nichts anderes verlangen wird. Damals lockte der gross aufgezogene Event, bei dem die waghalsigen Athleten von einer 27 Meter hohen Plattform in den Urnersee springen, 8200 Schaulustige an.

Zum Schluss gab es noch einige Verabschiedungen. Namentlich handelte es sich um Karin Keiser, die fünf Jahre im Gemeinderat mitwirkte, die Schulräte Sarah Weber und Sebi Gisler sowie Henry Euler, der nicht weniger als 22 Jahre der Rechnungsprüfungskommission angehörte, davon vier Jahre als Vorsitzender. Die Kommission wird künftig von Peter Achermann präsidiert. Neu ins Gremium gewählt wurde Delia Keiser. Dario Brunner und Silvia Gisler halten neu Einzug im Schulrat. Weiterhin vakant bleibt das Amt des Gemeindeweibels. Dessen Aufgaben werden zwischenzeitlich vom Gemeinderat wahrgenommen.

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