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Bathymetrie

Um Datenlücke zu schliessen, kreist bald ein Helikopter über Zentralschweizer Seen

Die Uferbereiche der Zentralschweizer Seen werden vermessen. Zum Einsatz kommt eine spezielle Laserkamera.

In den nächsten Tagen wird ein Helikopter über den Vierwaldstätter-, den Sempacher-, den Baldegger- und den Sarnersee fliegen. Sein Auftrag: Den ufernahen Seegrund mit einem Laserscanner vermessen. Die Daten seien wichtig für Bauprojekte und den Naturschutz, teilte die Aufsichtskommission für den Vierwaldstättersee kürzlich mit.

Der Uferbereich des Vierwaldstättersees wird vermessen, im Bild die Urner Gemeinde Sisikon.
Bild: Bild: Pius Amrein (5. November 2019)

Der Start ist wetterabhängig und erfolgt voraussichtlich Anfang nächster Woche. «Sobald das Wetter stabil genug für Helikopterflüge und der See einigermassen ruhig ist», sagt Clemens Oberholzer auf Anfrage. Gestartet wird laut dem Luzerner Kantonsgeometer beim Vierwaldstättersee, danach folgen die restlichen drei Seen. Veranschlagt sind insgesamt vier bis sechs Flugtage. Die bathymetrischen Daten – so wird die Vermessung des Seegrunds wissenschaftlich genannt – werden anschliessend in den kantonalen und nationalen Geoportalen publiziert.

Mit dem Projekt werde eine Lücke geschlossen, so Oberholzer. «Während für den Uferbereich Daten fehlen, existiert für den Vierwaldstättersee für Tiefen ab fünf Metern bereits ein Geländemodell.» Dieses basiert auf Messungen, die vor einigen Jahren mittels Echolot von einem Schiff aus erfolgt sind. Nun folge mit dem Ufer der «eigentlich interessantere Bereich», da es dort um Bauprojekte nahe dem Ufer geht oder um Revitalisierungs- oder Naturschutzprojekte sowie um Hochwasserschutzmassnahmen, insbesondere im Bereich der Flussmündungen.

Der Helikopter fliegt auf ungefähr 150 Metern Höhe und hat eine spezielle Kamera montiert. Deren Laserstrahlen werden vom Seegrund reflektiert, wodurch die Tiefe berechnet werden kann. Die Aufnahmen erfolgen im Winterhalbjahr, weil der Temperaturunterschied zwischen Oberflächen- und Tiefgewässer weniger gross und das Wasser weniger trüb sei sowie weil weniger Algen vorhanden sind. «Das ist für den Verlauf des Laserstrahls besser.»

Der Bereich zwischen dem Ufer und der roten Fläche wird vermessen.

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