Vanessa Varisco
Eine Plastikscheibe, zwei Mannschaften à fünf Spieler und Fairplay: Vielmehr braucht es nicht für die Randsportart Ultimate Frisbee. Selbst ein Schiedsrichter ist nicht notwendig, denn es handelt sich um ein «selbstregulierendes Spiel». Was bedeutet, dass jeder Spieler die Regeln kennen muss und im Fall eines Fouls ausdiskutiert wird, wie es fortgeführt wird. Ziel des Spiels ist es, den Frisbee in die Endzone des Gegners zu bringen. Fängt ein Spieler die Scheibe, muss er sofort stehen bleiben und innerhalb der nächsten zehn Sekunden einen Pass abgeben, sofern er von einem Gegenspieler angezählt wird. «Besonders faszinieren mich diese Fairness und das Engagement der Spieler», findet Marek Regez.
Seit sieben Jahren ist er Mitglied vom Solebang Ultimate Club Cham und begeisterter Spieler. Ausserdem ist er zuständig für die Medienarbeit der Junioren Schweizermeisterschaften. «Bereits zum zweiten Mal finden sie bei uns statt», verrät Regez.
Beworben habe sich der Verein um die Austragung der Meisterschaft, da besonders die jungen Mannschaften, also die U17 und U20, sehr aktiv seien. «Wir haben einen guten Platz im Röhrliberg und letztes Jahr lief alles reibungslos ab», zählt er weitere Gründe auf.
50 Helfer sind im Einsatz
Zu organisieren gab es schliesslich einiges. Beispielsweise musste den Spielern eine Unterkunft zur Verfügung gestellt werden. Die Schlafplätze befinden sich in einer Zivilschutzanlage direkt neben der Anlage auf dem Röhrliberg. «Genutzt werden sie vor allem von den Vereinen, die aus weiter entfernten Kantonen wie etwa Basel, anreisen», weiss Regez und ergänzt: «Das ist ökologisch auch sinnvoller.» Insgesamt spielen in den Kategorien U14, U17 und U20 ungefähr 30 Mannschaften. Die natürlich alle verpflegt werden wollen. Aufgestellt werden deshalb verschiedene Foodstände, an denen es Burger, Sandwiches oder Salate gibt. «Viele Eltern steuern beispielsweise einen Salat bei», erklärt der Medienzuständige, «Was für uns sehr hilfreich ist.»
Denn ohne Freiwilligenarbeit könnte der Anlass nur schwer gestemmt werden. Insgesamt 50 Helfer werden im Einsatz sein. Bei der Verpflegung hat sich der Verein ausserdem etwas Besonderes einfallen lassen. Das Holzbesteck, welches ausgegeben wird, ist kostenpflichtig und pro Besteck werden 50 Rappen an Oceancare – eine Organisation, welche sich für den Meeresschutz einsetzt – gespendet. Weshalb hat sich der Verein dafür entschieden? «Etwas für unsere Umwelt zu tun, liegt all unseren Mitgliedern am Herzen», betont der Chamer, «Und das nicht erst seit Kurzem.»
So wechsle der Verein aus ökologischen Gründen auch nicht jedes Jahr sein Trikot, sondern spielt einige Zeit im selben. Die aktuelle Bekleidung hat der Verein schon seit drei Jahren.
Verein soll in Zukunft noch wachsen
Obwohl Ultimate Frisbee als Randsportart gilt, sind an den Juniorenmeisterschaften letztes Jahr viele Besucher auf den Röhrliberg gekommen. «Und nicht nur Eltern, sondern auch solche, die zufällig vorbei spaziert sind oder andere, die bewusst den Wettkampf verfolgen möchten, waren dabei», freut sich Marek Regez.
Das soll so sein, denn: «Wir möchten die Sportart bekannter machen, dafür bieten solche Wettkämpfe die ideale Gelegenheit.» Im Verein selber gibt es genügend Spieler, in den letzten Jahren erlebte er sogar einen Zuwachs. Vor allem die Jungen seien begeistert von diesem Sport.» In den nächsten Jahren soll die Mitgliederzahl noch ansteigen. «In der ganzen Schweiz darf diesem Sport mehr Aufmerksamkeit beigemessen werden», findet er.