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Kolumne

«Ürner Asichtä»: And the Oscar goes to …

Kolumnistin Fränzi Stalder über die Nacht der Nächte und wie sie vielleicht selber bald über den roten Teppich läuft.

Fränzi Stalder. 
Bild: Bild: PD / Valentin Luthiger

Dieses Wochenende ist es wieder so weit: Die jährliche Oscar-Verleihung im berühmten Dolby Theatre in Los Angeles geht über die Bühne. Hollywood-Schönheiten und -Bösewichte treffen sich zum Schaulaufen auf dem roten Teppich. Aber nicht nur Schauspielerinnen und Akteure geben sich ein Stelldichein, sondern auch diejenigen, welche aufgrund ihrer Rolle hinter der Kamera stehen und dafür sorgen, dass die glamourösen Auftritte der zuerst Genannten überhaupt erst möglich werden.

Mein Augenmerk gehört zumindest für den Moment genau dieser Art von Filmschaffenden. Aufgrund meiner aktuellen Weiterbildung mit der vielsagenden Bezeichnung «CAS Business Communication und Videomarketing» hat sich meine Hochachtung für diese Berufsgattung drastisch erhöht. Zugegeben, direkt einen Hollywoodstreifen muss ich als Abschluss nicht produzieren, dennoch reicht für mich persönlich die Herausforderung, ein Video zu drehen, als Newcomerin völlig aus.

Nur schon eine zündende Idee zu konzipieren, um die Beachtung auf einen Videoinhalt zu lenken, ist alles andere als einfach in Anbetracht der Tatsache, dass die Aufmerksamkeitsspanne zum Beispiel auf den Social-Media-Kanälen aktuell noch um die drei Sekunden beträgt. Die kreative Hirnhälfte ist also enorm gefordert. Steht die Idee, gilt es, diese zu inszenieren, und zwar mit einem Spannungsbogen sondergleichen vom Anfang bis zum Ende.

Geschichtenerzählerin muss ich also sein. Das Storyboard aus meinen Gedanken soll zu Papier gebracht werden. So weit, so gut. Für die Umsetzung sind anschliessend die technischen Skills gefragt: Licht, Ton und Bild müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass der Inhalt und die Botschaft auch wie gewünscht bei der Zielgruppe, oder eben den Zuschauenden, auf visuellem Weg in fesselnder Art und Weise übermittelt werden.

Klar, die Smartphones der neusten Generation ermöglichen qualitativ sehr gute Aufnahmen, aber reif für die Kinoleinwand sind sie (noch) nicht. Know-how zu Blende, Fokus und Objektiv sind gefragt. Wer spielt mit? Ein Blick auf das Bankkonto erlaubt wohl eher nicht, George Clooney zum Casting einzuladen. Ein interessanter Protagonist oder eine allseits beliebte Diva müssen her. Nichts einfacher als das. Produktionsplanung nennt sich das im Fachjargon, Budgetierung und Zeitplan inklusive.

Die spannenden Aufnahmen sind im Kasten und jetzt? Das Beste kommt zum Schluss. Exakt: Schneiden und Vertonen. Jetzt ist der Zeitpunkt reif, dass all die nützlichen und weniger hilfreichen Tutorials ins Spiel kommen, welche in den letzten Wochen meine Freizeit erheblich schrumpfen liessen.

Wie die Geschichte ausgeht? Im besten Fall schreite ich im glitzernden Abendkleid über den roten Teppich. Wer träumt denn nicht von Hollywood?

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