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Kultur

Überzeugende Alpnacher Jodler feiern ihren 75. Geburtstag

Das traditionelle Muttertagskonzert wird zum eindrücklichen Geburtstagsfest.

Der jubilierende Jodlerklub Alpnach.
Bild: Bild: Otmar Näpflin
(Alpnach, 13. 5. 2023)

Wenn «Zämästaa – Zämähaa» auf und neben der Bühne stattfindet, kann in der Regel nichts schief gehen. Auch «Kamerade wemmer sey» erlangt dabei für jegliche Festvorbereitungen dieselbe Bedeutung. Unter diesem Motto hatten die Alpnacher Jodler für «ihren 75-ger» frühzeitig die organisatorischen Arbeiten in die Hand genommen. Am Samstagabend hatten sie nun allen Grund zum Feiern und luden zum Jubiläumskonzert in der Kägiswiler Mehrzweckanlage. Es lag auf der Hand, dass sie ihre Festtagsfreude mit den Konzertbesuchern teilen wollten. Und diese kamen in Scharen. Als Gratulanten erfreuten das Heimetchörli Hemberg, das Jodlerduett Peter Arnold - Gerhard Wolfisberg und das Ländlertrio Mythenblick, Steinen SZ. Fabian und Herbert Wallimann führten nach Texten von Silvia Windlin durchs Programm.

Das Ländlertrio Mythenblick Steinen SZ mit Beatrice und Richard Immoos (Akkordeon) und Fredy Gabriel (Bass) (v. l.).
Bild: Bild: Otmar Näpflin
(Alpnach, 13. 5. 2023)

Weisch nu … friächer

Nach dem Verklingen von Fredy Wallimanns «Geburtstagsjuiz» im Gesamtchor, nahm die musikalische Feierstunde ihren weiteren Verlauf. Im präsidialen Willkomm war zu hören, dass der 17. Januar 1948 als Gründungsdatum des Jodlerklubs Alpnach gilt. Dannzumal sind 14 Männer erstmals zur Probe mit dem Dirigenten Jost Mäder erschienen. Unter diesem Aspekt tauchte der Klub in die Vergangenheit ein und besang «I Gedanke» die Entwicklung seines Heimatdorfes. Wie dannzumal g’juized wurde, unterstrich er sichtlich stolz mit dem legendären «Gisler-Juiz». Des Weitern lud die Jodlerschar zum Abstecher in die Alpnacher Alpenwelt, intonierten auf melodiöse Weise «Mys Älpli» und liessen den Tönen vom «Huisbärg-Juiz» freien Lauf.

und hit?

Beim Betrachten des Erscheinungsbilds des Jubilars fällt auf, dass sich dieses verändert hat und heute 24 Personen umfasst. Erwähnenswert ist, dass der erste Tenor mit zwei Frauen verstärkt worden ist. Und besondere Freude löst das Mitwirken von Seelsorger Joachim Cavicchini im Alpnacher Chor aus. Schon zehn Jahre wirkt mit Silvia Windlin eine versierte und sachkundige Persönlichkeit als Dirigentin.

Die neu einstudierten Lieder, wovon «I dänk chli nah» (Ueli Moor) auch eines war, besangen die Alpnacher auf sehr gefühlsbetonte Weise. Ganz gezielt brachten sie damit zum Ausdruck, dass die Neuzeit gute Freunde braucht, die der Seele Halt geben, damit die Lebensfreude nicht erlischt. Dankbar zeigten sich die Alpnacher Jodler mit Josef Dubachs «Dankbar si». Es sei keineswegs selbstverständlich, jeden Tag gesund aufstehen dürfen und einen gedeckten Tisch zu haben. Mit dem «Älplerjuiz» von Sepp Arnold und der obligaten Zugabe, dem «Wägbegleiter», endete die in allen Teilen überaus gefreute und von gesanglicher Harmonie geprägte Bühnenpräsenz der Alpnacher Jodler.

Die Gäste vom Heimetchörli Hemberg erfreuen das Publikum.
Bild: Bild: Otmar Näpflin
(Alpnach, 13. 5. 2023)

Das Jodlerduett Peter Arnold/Gerhard Wolfisberg mit Akkordeonbegleitung von Ursula Arnold.
Bild: Bild: Otmar Näpflin
(Alpnach, 13. 5. 2023)

«D’Muetter» uraufgeführt

Für eine gefreute Überraschung waren Peter Arnold und seine Frau Ursula besorgt. Der mittlerweile 74-jährige Solo- und Duettjodler mit filigraner Stimme beeindruckte neben «Lueget, loset, gniesset» auch mit erwähnter Neukomposition. Die Hommage an seine Mutter besticht durch gehaltvolle Worte und erlebte mit dezenter Akkordeonbegleitung eine überaus gepflegte Darbietung. Seit sieben Jahren pflegt der ehemalige Swiss-Kiwi-Jodler mit Gerhard Wolfisberg zusammen den Duettgesang. Die beiden hegen eine Vorliebe für den Naturjodel, was nicht verwundert. Denn Peters Vater Sepp, ebenfalls ein Mitgründer des Jodlerklubs Alpnach, schuf den «Steigli-Juiz» und weitere prächtige Naturjodelmelodien. Zudem war er während sieben Jahren eine wertvolle Stütze beim benachbarten «Echo vom Pilatus» Hergiswil. In Erinnerung an jene Zeit ennet dem Lopper ertönte der «Hergiswiler Juiz».

Beliebter Toggenburger Naturjodel

Dem Jodlerklub Alpnach gelang mit dem Engagement vom Heimetchörli Hemberg ein absoluter Glücksgriff. Recherchen besagen, dass dieser Klub seit seiner Gründung 1960, die Pflege von bodenständigem und gefühlvollen Jodelgesang für sich in Anspruch nehmen darf. Diese gemachte Äusserung auf dem CD-Cover trifft genau zu. Die Sängerinnen und Sänger überzeugten mit ihren Darbietungen sowohl in der Melodieführung als auch den Begleitregistern. Ruedi Roth bot mit seinen Leuten in Alpnach erstklassige Hörgenüsse.

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