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Überführung könnte Bahnübergänge zwischen Kriens und Horw ersetzen

Zwei Gleisquerungen sollen aufgehoben werden. Dagegen wehrt sich die Gemeinde Kriens. Nun ist eine mögliche Kompromisslösung in Sicht.
Der Bahnübergang an der Krienser-/Horwerstrasse. Bild: Pius Amrein (Kriens, 22. Februar 2018)

Seit Monaten liegen sich die Gemeinden Horw und Kriens sowie die Zentralbahn in den Haaren. Grund ist die geplante Schliessung der beiden Bahnübergänge Krienser-/Horwerstrasse und Wegmattstrasse. Diese können heute von Velofahrern und Fussgängern benutzt werden. Zwar plant die Gemeinde Horw auf dem Areal Wegmatt in der Nähe des Bahnhofs Horw eine neue Unterführung (mehr dazu hier). Auch mit dem Ausbau der Haltestelle Kriens Mattenhof soll dort eine zusätzliche Querung entstehen. Für die Gemeinde Kriens reicht dies als Kompensation aber nicht aus. Vor allem für die Bewohner des Kuonimatt-Quartiers würde der Weg nach Horw abgeschnitten (wir berichteten).

Der Gemeinderat hat darum Einsprache gegen die von der Zentralbahn und der Gemeinde Horw angestrebte Aufhebung der Übergänge erhoben. Doch nun bahnt sich eine mögliche Kompromisslösung an. Die Gemeinde Kriens wird gemeinsam mit der Zentralbahn eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, um eine neue Querung als Ersatz für die bestehenden Bahnübergänge zu prüfen. Dies sagt der Krienser Bauvorsteher Matthias Senn (FDP) auf Anfrage unserer Zeitung.

Weitere Unterführung wäre zu teuer

«Im Fokus steht eine mögliche Überführung an der Krienserstrasse und Horwerstrasse», sagt Gunthard Orglmeister, Leiter Infrastruktur bei der Zentralbahn. Die Überführung soll mit Lift und Treppe erreichbar sein. Sie wäre vor allem für Fussgänger gedacht, da für Velofahrer der durch die Schliessung der beiden bestehenden Übergänge entstehende Umweg weniger Zeit in Anspruch nähme. «Bei Bedarf könnte man das Velo aber auch in den Lift nehmen.» Der Standort Krienser-/Horwerstrasse hat den Vorteil, dass er sich etwas weiter weg von der geplanten Unterführung in Horw befindet. Ausserdem ist mehr Platz vorhanden. Ebenfalls eine Unterführung zu bauen, sei aktuell kein Thema, da eine solche viel aufwendiger und daher auch deutlich teurer wäre.

Ob die Gemeinde Kriens ihre Einsprache gegen die geplante Aufhebung der bestehenden Übergänge zurückzieht, ist aber noch offen. «Derzeit ist sie nach wie vor pendent. Die Studie soll Ende Sommer vorliegen, danach will der Gemeinderat mit der Zentralbahn das weitere Vorgehen besprechen», sagt Senn. Kriens hätte bis im Herbst Zeit, die Einsprache bei einer gemeinsamen Lösung allenfalls zurückzuziehen. Kommt es zu keiner Einigung, muss das Bundesamt für Verkehr entscheiden.

Muss Horw für Wegmatt mehr bezahlen?

In anderer Hinsicht hätte eine zusätzliche Überführung bei der Krienser-/Horwerstrasse jedoch sicher finanzielle Auswirkungen auf die Gemeinde Horw. Diese rechnet für den Bau der Unterführung Wegmatt mit einem Beitrag der Zentralbahn von 1 Million Franken. Die Gemeinde müsste dann netto noch 3 Millionen Franken bezahlen.

Der Beitrag der Zentralbahn ist an die Schliessung der beiden Bahnübergänge Krienser-/Horwerstrasse und Wegmattstrasse gebunden. Pro wegfallendem Übergang gibt es 500'000 Franken. Realisiert die Gemeinde Kriens aber nun ebenfalls eine Gleisquerung, hätte sie auch Anspruch auf einen Teil des Zentralbahn-Beitrags. Folglich bliebe für Horw weniger übrig. Wie das Geld aufgeteilt würde, ist noch unklar.

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