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Luzern

Über 600 Lockdown-Einsätze: Stadtluzerner Jugendverbände erhalten den Anerkennungspreis Quartierleben

Die Stadt Luzern hat die Anerkennungspreise Quartierleben 2020 vergeben. Die Preisträger haben während des Lockdowns im Frühling über 600 Einsätze zugunsten älterer Bewohnerinnen und Bewohner in den Quartieren geleistet.
Einkaufen für ältere Quartierbewohner: Über 600 solcher Freiwilligeneinsätze haben die ausgezeichneten Jugendverbände im Lockdown geleistet. (Bild: Stadt Luzern)
Nachbarschaftshilfe auf Distanz: Ein Mitglied der Pfadi St. Michael bringt die Einkäufe zu einem Quartierbewohner in den Milchkasten. (Bild: Stadt Luzern)
Stadtrat Martin Merki (links) übergibt den Preis einer kleinen Delegation der Gewinnerinnen und Gewinner: Silvan Ineichen (2.v.l.), Katrin Wyss und Thomas Walpen von der Katholischen Kirche, der die Jugendvereine bei der Organisation unterstützt hat. (Bild: Stadt Luzern)

(stg) Der diesjährige Anerkennungspreis Quartierleben geht an folgende Jugendverbände: Pfadi St. Michael, Pfadi St. Anton, Pfadi Seppel, Jungwacht-Blauring St. Anton, Kinder- und Jugendchor St. Anton-St. Michael und Blauring St. Johannes. Die Stadt Luzern würdigt mit dem Anerkennungspreis wirkungsvolles Engagement zugunsten lebendiger Quartiere. Wer gewinnt, entscheidet eine Jury mit Mitgliedern aus den Quartieren und der Stadtverwaltung.

Stadtrat Martin Merki zeigt sich beeindruckt: «Während dem Lockdown im Frühling haben diese Jugendorganisationen einen Einkaufsdienst für ältere Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner aufgezogen und mehr als 600 Einsätze geleistet.» Zwischenzeitlich seien pro Tag bis zu 40 Einkäufe getätigt worden. Die erwähnten Pfadi und Jungwacht-Blauring (JuBla) Gruppen aus den verschiedenen Quartieren hätten mit ihrem Einsatz demonstriert, dass sie unkompliziert und schnell reagieren und ihre Dienste auch in schwierigen Zeiten der Gesellschaft zur Verfügung stellen können.

Die Nachbarschaftshilfe sei sehr niederschwellig gewesen, die Verantwortlichen über eine einzige Telefonnummer erreichbar. Die Pfadi/Jubla-Gruppen hätten sich via Whatsapp selber quartierbezogen organisiert. «Der Einsatz der Jugendorganisationen hat gezeigt, dass Solidarität in einer Pandemie auch mit Distanz möglich ist», so Merki weiter. Passend dazu zitiert er die Aussage einer älteren Dame, die sich bedankt hat:

«Ich habe immer gemeint, dass wir den Jungen egal sind – und jetzt kommen die, und helfen uns.»

Eine, die kam und half, war Katrin Wyss von der Jungwacht-Blauring (Jubla) St. Anton. Die 16-jährige Kantischülerin aus dem Tribschenquartier hat rund ein Dutzend Einkäufe erledigt. «Ich fand es eine super Idee, dass junge Leute aus dem Quartier älteren aus dem Quartier helfen.»

Geholfen hat auch Silvan Ineichen, Vorstandsmitglied im Kinder- und Jugendchor St. Anton-St. Michel. Der 17-jährige Kantischüler aus dem Tribschenquartier sagt: «Ich habe mir gedacht: Wenn wir wegen dem Lockdown ja eh schon zu Hause hocken müssen, können wir die Zeit doch grad sinnvoll nutzen.» Silvan Ineichen hat am Telefon Aufträge entgegengenommen und diese koordiniert.

Auszeichnung zum dritten Mal vergeben

Der jährliche Anerkennungspreis Quartierleben richtet den Fokus auf ein ausgewähltes Projekt, das beispielhaft das vielfältige ehrenamtliche Engagement aufzeigt, welches das Leben in den Quartieren der Stadt belebt. Stadtrat Merki sagt: «Auch die anderen nominierten Gruppen und die Einzelperson hätten einen Preis verdient.» Die Verleihung des Anerkennungspreises Quartierleben wird normalerweise in die jährliche Quartierkonferenz eingebettet. Wegen der Coronapandemie musste dieser Anlass jedoch dieses Jahr abgesagt werden.

Die Jugendverbände sind die dritten Preisträger, die den mit 5000 Franken dotierten Anerkennungspreis Quartierleben der Stadt Luzern entgegennehmen dürfen. Der erste Preis ging 2018 an die Chrampfergruppe Grenzhof, der zweite 2019 an den Verein Kinderfest Littau.

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