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Zug

Über 20 Tafeln vermitteln landwirtschaftliche Themen in Cham

Mit einem neuen Lehrpfad wollen Schluechthof-Studenten Passanten und Besuchern landwirtschaftliche Inhalte näherbringen. Das Projekt richtet sich auch an die englischsprachige Bevölkerung.
Silvan Brunner und Stefan Scheuber sind stolz auf das entstandene Projekt. (Bild: Stefan Kaiser (Hünenberg, 25. Februar 2019))

Rahel Hug

Wussten Sie, dass Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr und Kopf durchschnittlich 177 Eier konsumieren? Und dass eine Henne rund 320 Eier pro Jahr legen kann? Agrotechnik-Studentinnen und -Studenten der landwirtschaftlichen Schule Schluechthof in Cham (LBBZ) haben Hintergrundinformationen wie diese aufbereitet – sie sind nun an Tafeln auf dem Gelände des Betriebs Schluechthof und in der Chamau in Hünenberg nachzulesen. Gestern wurde der neue Informationspfad in der Chamau eingeweiht.

«Wir möchten das Image der Landwirtschaft verbessern», erklärte der Student René Banz. «Heute wissen die Leute zum Teil nicht mehr, woher ihre Milch kommt.» Der Spielplatz und der Hofladen im Schluechthof seien sehr gut besucht, die Besucher würden viele Fragen stellen, sagte Rektor Martin Pfister. «Die Tafeln sollen der nicht-landwirtschaftlichen Bevölkerung unsere Themen näher bringen.» Um auch die vielen fremdsprachigen Anwohner anzusprechen, hat die Klasse des Lehrgangs Agrotechniker HF 2017/2019 die Informationen auf den Tafeln online ins Englische übersetzt. Zum Teil sind die Inhalte auch interaktiv: Beispielsweise wird auf der Homepage ein Quiz aufgelöst.

Tafeln zu 22 verschiedenen Themen

Ziel der Projektarbeit unter der Leitung von Daniela Obrecht war es unter anderem, dass die Studenten die Umsetzung selber managen, sich mit der Vermittlung der landwirtschaftlichen Inhalte auseinandersetzen und auch lernen, mit den Medien umzugehen. Tafeln zu 22 verschiedenen Themen haben sie erstellt, einige befinden sich lediglich in der Chamau oder auf dem Schluecht- hof, andere an beiden Orten. «In der Chamau richtet sich der Pfad eher an ein Fachpublikum, da wir hier verkehrsmässig nicht so gut erschlossen sind. Im Schluecht- hof haben wir mehr nicht-landwirtschaftliches Publikum», führte Martin Pfister aus.

Die einzelnen Tafeln nehmen jeweils Bezug zu einem Thema, das ihren Standort prägt. Milchviehhaltung, Tiergesundheit, Weide, Fruchtfolgeflächen, Bio-Produktion, alternative Energie oder Landwirtschaft 4.0 – die Themen sind breit gefächert. Auf einem kleinen Rundgang zeigten die Studenten, dass sie bereits Experten auf diesen Gebieten sind. Die Zuhörer erfuhren beispielsweise, dass die Tiergesundheit und das Tierwohl in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert geniessen. «Damit heben wir uns vom Ausland ab», erklärte Reto Schürch aus Rothenburg, und zeigte gleich am Beispiel des Stallbaues in der Chamau auf, wie darauf geachtet wurde, dass die Kühe genügend Luft und Licht bekommen. Unter der Tafel zur Milchviehhaltung befindet sich ein Behälter, der veranschaulicht, was eine Kuh an einem Tag alles isst: Mais- und Grassilage sowie Heu. Zum technologischen Fortschritt in der Landwirtschaft sprach Martin Studer aus Wolhusen:

«Durch Futter- und Melkroboter kann man Kosten einsparen. Doch der Bauer selber ist trotz moderner Technik nicht wegzudenken.»

Seit November haben die Studenten am Projekt gearbeitet. Dass sie die Tafeln nun der Öffentlichkeit übergeben konnten, macht sie stolz. Michael Abächerli aus Giswil sagte: «Kurz nachdem wir die Tafeln montiert haben, erhielten wir die ersten Reaktionen. Es ist schön, wenn unsere Arbeit Wirkung erzeugt."

Weitere Informationen finden Sie unter www.zg.ch

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