Ach, wie kurz das Leben doch ist. Viel zu kurz. Wie verwirkliche ich mich, was sind meine Träume und was will ich erleben, um an meinem Lebensabend auf eine erfüllte Zeit zurückschauen zu können?
Ich brauche Freiheit und Sonne. Von Sorgen und Alltag will ich nichts wissen. Aber kann es sein, dass ich nur so denke, weil ich jugendlich bin? Kann es sein, dass diese unendliche Abenteuerlust, diese Hoffnung nach Unabhängigkeit bloss ein Schritt in der Entwicklung eines Menschen ist?
Nein – ich finde, es sollte viel mehr sein. Eine Lebensphilosophie. Jeden Tag so zu leben, wie es das Gefühl gerade sagt. Das Leben ist zu kurz, um lange über seinen Sinn nachzugrübeln.
Trotzdem beschäftigt mich der Gedanke, dass ich mich vermutlich selbst verändern und im Erwachsenenalter einen Teil meiner jugendlichen Unbeschwertheit verlieren werde. Klar, früher oder später kehrt fast jede und jeder auf den Boden unserer Gesellschaft zurück und passt sich den Wert- und Normvorstellungen an.
Es ist wahrscheinlich ein natürlicher Wunsch nach Absicherung und Sesshaftigkeit im Erwachsenenalter, ein ruhiges Leben mit sicherer Arbeitsstelle, sozialem Umfeld, Haus und Hund zu führen. Jedoch bleibt der unabhängige, rebellische Geist der Jugend dabei auf der Strecke und das macht es für mich schwierig, erwachsen werden zu wollen.
Halt! Jetzt ist es noch zu früh für mich, mir viele Gedanken zum späteren Leben zu machen, wo in unserer Gesellschaft die Jugendlichen sich doch sehr frei und trotzdem behütet entwickeln dürfen.
Und weil ich zu den Jugendlichen zähle, will ich die Zeit nutzen. Voller Lebensfreude raus ins Leben, diesen Moment von wilder Begeisterung für Abenteuer geniessen.
Hinweis: In der Kolumne «U20» äussern sich Schüler der Luzerner Kantonsschulen zu frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.