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Isenthal

Trachtennähen am Handwerksmarkt

Nebst einheimischen Spezialitäten, Unterhaltung und Verpflegung steht am Isenthalter Handwerksmarkt vor allem das traditionelle Handwerk im Zentrum. Martha Zwyssig bringt den Interessierten das Trachtennähen näher.
Aufwendige Trachtenstickerei von Martha Zwyssig.
Bild: Bild: zvg

«Ich habe am Handwerksmarkt extra einen Stand am Schärme bestellt», erklärt Martha Zwyssig. «So können wir den interessierten Besucherinnen und Besuchern an verschiedenen Handarbeiten zeigen, wie die Trachten und Accessoires entstehen.» Während Martha Zwyssig vor Ort an einer Tracht sticken wird, zeigt eine andere Frau, wie der Kopfschmuck hergestellt wird. Dabei lassen sie sich gerne über die Schultern blicken und erklären auch geduldig die schwierige Handarbeit. Da wird wirklich viel von Hand genäht, sodass man auch keine Maschinennaht sieht.

Rund zwei Monate Arbeit für Urner Tracht

Martha Zwyssig hat mit ihrem Mann einen Bauernhof geführt. Vor einigen Jahren nun hat ihr Sohn den Betrieb übernommen. «Ich helfe natürlich falls nötig immer noch mit, sei es beim Heuen oder auch Melken», erklärt die Bäuerin. Doch sie freut sich, dass sie jetzt mehr Zeit für ihr Hobby hat: das Trachtennähen. «Ich habe für mich und für unsere Töchter Urner Trachten genäht. Jetzt bin ich an einer Sonntagstracht für eine Kundin», freut sich die Trachtennäherin. Auf die Frage, wie lange man an einer Urner Sonntagstracht arbeitet, meint die Fachfrau, dass man schon mit zwei Monaten Wartezeit rechnen müsse.

Bei Martha Zwyssig können Frauen auch die Schächentaler oder Reusstaler Werktagstrachten oder die Arbeitstracht bestellen. Für die Herren stickt Martha Zwyssig die beliebten Urner Hirthemden. Da sie die aufwendige, feine Stickart beherrscht und anwendet, investiert sie in ein Hirthemd rund 60 bis 80 Arbeitsstunden. «Früher habe ich sogar noch die Stickereien für Trachten anderer Kantone hergestellt, aber dafür reicht mir heute die Zeit nicht mehr», sagt die Seelisbergerin. Mit einem grossen Garten und acht Grosskindern bleibt tatsächlich nicht mehr viel Freizeit übrig. «Und wenn doch mal etwas Zeit übrig bleibt, gehe ich auch gerne mal in die Berge wandern», so Martha Zwyssig. (zvg/unp)

Isenthaler Handwerksmarkt am 24. September 2023, 10 bis 17 Uhr: traditionelles und künstlerisches Handwerk, Alpkäse und weitere Spezialitäten aus lokaler Produktion und Gewerbe. Weitere Informationen unter www.regionklewenalp.ch und www.isenthal.ch .

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