Monika van de Giessen
Innerschwiizer Ländler Stärnstund heisst der Hörgenuss von seltener Qualität. Dahinter steckt eine Geschichte. «Die Grundidee zu dieser Ländler Stärnstund waren die Ländlerschlager von Jost Ribary senior (1910–1971) in den 1930er-Jahren», sagt Klarinettist und Komponist Dani Häusler aus Schwyz. Im Zusammenhang mit der Verleihung des Goldenen Violinschlüssels von René Wicky (höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Volksmusik) kam Häusler die zündende Idee, für den Schwerpunkt Ribary auch Ribary-Wicky zu integrieren.
Die meisten der in der Innerschwiizer Ländler Stärnstund interpretierten Kompositionen stammen aus der Feder von Jost Ribary senior und René Wicky (80). Übrigens: René Wicky hat mit allen drei Ribary-Generationen zusammengespielt. Auf die Frage, ob denn die Innerschwiizer Ländler Stärnstund so etwas wie eine Hommage an Jost Ribary senior und René Wicky sei, beantwortet Dani Häusler mit einem «Ja, ganz klar. Von den Ribarys war ich von Anfang an Fan. Als Ägerer war ich ihnen sowieso nah», erzählt Häusler, der aus Unterägeri stammt, Jost Ribary hingegen aus Oberägeri – wie René Wicky. Dieser habe ihn, Häusler, in ganz jungen Jahren gefördert.
Was macht Ribarys Musik so einzigartig? Dazu sagt Dani Häusler: «Jost Ribary war ausserordentlich talentiert. Er hat nicht nur super gespielt, sondern er hatte auch das Flair, die Stücke selber zu schreiben. Sie sind schön zu hören und schön zu spielen. Zudem sind sie für jeden Bläser eine Herausforderung.» Dani Häusler und viele weitere Ländlermusikanten spielen immer wieder Ribary-Tänze. Warum wird diese Musik so geliebt? «Tolle Musik bleibt bestehen», weiss der Musiker und Komponist Häusler.
Projekt Schritt für Schritt verfolgt
Die Konzerte der Innerschwiizer Ländler Stärnstund hätten eigentlich bereits im letzten Jahr stattfinden sollen. Der 21. Februar 2021 war der 50. Todestag von Jost Ribary senior. Ihm ist diese Veranstaltung gewidmet. Doch Corona verunmöglichte die geplanten Konzerte – die jetzt stattfinden können, so am 11. Februar in Escholzmatt und am 20. Februar in Oberägeri.
Die Idee für dieses Projekt hat Häusler Schritt für Schritt verfolgt. Als Grundinformation schwebte dem Musiker das Heirassa-Revival vor. «Da ich auch Lieder in die Ländler Stärnstund integrieren wollte, benötigte ich zu den Instrumentalisten auch Sängerinnen und Sänger», erklärt er. Mit Sämi Studer und Sibylle Süess-Aeby hat Häusler zwei absolute Könner und Kenner der schweizerischen Jodlerszene für sein Projekt gewinnen können. Sie gehören zu den Besten ihres Fachs. Ihr Gesang berührt, setzt Emotionen frei und erweckt in den Liedern wie «s’Landidörfli», «Uf der Landi-Schwäbibahn» oder «Weisch no uf em Schifflibach» Erinnerungen an die legendäre Landi im Jahr 1939. Häusler bezeichnet die beiden als «Glücksfall».
Dani Häusler lanciert das Projekt Innerschwiizer Ländler Stärnstund bereits zum dritten Mal. Bei der aktuellen Auflage in neuer Besetzung stützt er sich vor allem auf die Musik aus den Dreissigerjahren. Der Klarinettist Jost Ribary senior war damals mit seiner Kapelle Ribary-Hagen das Mass aller Dinge. Nebst der damals gängigen Ländlermusik haben Jost Ribary und Albert Hagen auch Stücke mit Gesangseinlagen komponiert. Ribary senior beherrschte jahrzehntelang die schweizerische Volksmusikszene. Er hat wie kaum ein anderer Schweizer Volksmusiker Massstäbe gesetzt. Die Innerschwiizer Ländler Stärnstund ist grossartige Musik mit bekannten Kompositionen und überraschenden Elementen, gespielt und gesungen von Ausnahmekönnern der schweizerischen Volksmusikszene.
Hinweis: Konzert «Innerschwiizer Ländler Stärnstund», Freitag, 11. Februar, 20 Uhr, Landgasthof Krone, Escholzmatt. Reservation: 0414860128. Sonntag, 20. Februar, 17 Uhr, Maienmatt Oberägeri. Reservation: zita.schlumpf@bluewin.ch oder 0796689680.