(sda) Anvisiertes Opfer des Ex-Pärchens war der Ehemann der Frau, ein schwerer Alkoholiker, der auch regelmässig Medikamente nahm. Gemäss Anklage mischte die Frau ihm monatelang hohe Dosen eines Schmerzmittels in seine Drinks.
Beschafft wurde das Schmerzmittel vom Freund. Das damalige Liebespaar hoffte, dass die Überdosen den Organismus des Ehemanns tödlich schädigen würden. Per Zufall flog der Plan auf, der Mann überlebte - zunächst.
Belastet werden die beiden Beschuldigten durch Tausende von Chats, in denen sie diskutierten, wie viel von welchen Medikamenten den Tod des Mannes herbeiführen würden.
Ehemann starb kurz vor Urteilseröffnung
Das Zuger Strafgericht verurteilte die Frau im Dezember 2017 zu elf Jahren Freiheitsentzug. Der Mann erhielt zusätzlich zur Freiheitsstrafe von 13 Jahren und sieben Monaten eine bedingte Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu 30 Franken sowie eine Busse von 330 Franken. Die Verteidiger hatten Freisprüche mangels Beweisen gefordert. Sie meldeten deshalb Berufung an.
Der Ehemann hielt trotz allem zu seiner Frau. Den erstinstanzlichen Prozess verfolgte er sogar noch im Gerichtssaal. Kurz vor der Urteilseröffnung im Dezember starb er jedoch, wie die Gerichtspräsidentin damals sagte. Die Ursache werde abgeklärt. Sein Tod hat auf das vorliegende Verfahren jedoch keinen Einfluss.