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Kredit

Theater Uri soll für 7,8 Millionen saniert werden

Das Theater Uri braucht eine neue Bühneninfrastruktur. Der Kanton soll die Hälfte der Kosten für die Sanierung bis 2030 tragen.

Der grösste Urner Kulturbetrieb, das Theater Uri, muss saniert werden. Bereits von 1999 bis 2007 sowie von 2016 bis 2019 gab es zwei Sanierungspakete. Dabei wurden vor allem die Infrastruktur der Säle, des Foyers sowie Heizung, Dach und Fassade in Stand gestellt. Jetzt soll in einer Sanierungsetappe von 2023 bis 2030 die gesamte Bühneninfrastruktur folgen. Diese ist rund 50-jährig. Nun legt die Regierung einen entsprechenden Antrag für die Beteiligung des Kantons dem Landrat vor.

Das Theater Uri braucht Geld für eine grosse Sanierung.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, März 2021)

Jährlich besuchen rund 35’000 Personen eine der durchschnittlich rund 100 Veranstaltungen im Theater Uri. Die Bandbreite reicht von Theaterproduktionen wie den Tellspielen über Konzerte und Lesungen bis hin zu Produktionen von Laienvereinen oder Generalversammlungen und Lehrabschlussfeiern sowie Festivals wie das Volksmusikfestival oder die Alpentöne. Dies möchten die Verantwortlichen auch so beibehalten.

Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft

2019 erstellte der Betriebsverein des Theaters Uri ein Strategiepapier, das sowohl die betriebliche Ausrichtung des Theaters als auch die dafür notwendige bauliche Weiterentwicklung thematisierte. Der Betrieb des Theaters Uri soll als «Haus für alle» weiterhin eine breite Vielfalt an Nutzungen zu Gunsten des Kantons Uri ermöglichen. Das Theater soll auch weiterhin Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft zur Verfügung stehen. Dazu soll am Raum- und Saal-Angebot nichts verändert werden. Das Haus soll betriebswirtschaftlich effizient genutzt werden, so die Grundsätze.

Handlungsbedarf wurde beim Brandschutz festgestellt. So sind etwa neue Brandschutztüren, ein zusätzlicher Notausgang, eine neue Meldeanlage und ein Rollstuhllift nötig. Weiter sind Heizung und Energie Themen. Der Kulissenraum soll neu gedämmt werden, für Bühnenhaus und Aufenthaltsraum wird eine Wärmepumpe eingebaut. Weiter müssen Mängel bei der Stromverteilung behoben werden, eine neue Hauptverteilung für den Stark- und Schwachstrom ist nötig.

Mit Hanfseilen betrieben

«Primärer Sanierungsbedarf besteht im Bereich des Bühnenhauses, dessen Infrastruktur in den Grundzügen rund 50 Jahre alt ist und einen zeitgemässen Betrieb nur unter erschwerten Bedingungen erlaubt», heisst es in der Vorlage der Regierung. Die Bühnenzüge sind zurzeit mit Hanfseilen sowie Gegengewichten ausgerüstet und dürfen aufgrund der geltenden Vorschriften nicht mehr in der gleichen Ausführung ersetzt werden.

Sämtliche Bühnenzüge sollen deshalb motorisiert werden. Um den notwendigen Platz zu schaffen, muss dafür das Dach über dem Bühnenhaus um rund 1,60 Meter angehoben werden. Zudem sind im Dachbereich weitere elektrotechnische Anpassungen notwendig. Im Bereich der Hinterbühne soll ein neues Schiebetor eingebaut werden.

Auf der Bühne des Theaters Uri findet Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft Platz.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 17. Dezember 2021)

Erste «Sofortmassnahmen» mussten aufgrund der Dringlichkeit bereits dieses Jahr umgesetzt werden. Durch die Unterstützung der Dätwyler Stiftung wurden weitere Arbeiten vorgezogen. Mit einer halben Million Franken wurden überwiegend Arbeiten für die Erneuerung des Altdorfer Saals umgesetzt.

Zentrumslasten unverändert

Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Sanierungspaket bis 2030 auf 7,780 Millionen Franken (ohne Kosten der Planung für das Vorprojekt). Die Kostengenauigkeit liegt bei plus/minus 15 Prozent. Hinzu kommen die von der Gemeinde Altdorf vorfinanzierten Planungskosten für das Vorprojekt von 246’000 Franken. In der Regel teilen sich der Kanton und die Gemeinde die Kosten hälftig, sodass die Regierung nun einen Kredit von 3,890 Millionen Franken beantragt.

«Die zentrale Bedeutung des Theaters Uri für die Urner Kultur und für den Kanton Uri rechtfertigt einen Beitrag in der Höhe von 50 Prozent», schreibt die Regierung. «Mit den vorgeschlagenen Massnahmen wird ein zeitgemässer und betriebswirtschaftlich effizienter Betrieb des Theaters Uri für die kommenden Jahre sichergestellt.» An den Zentrumsleistungen, welche die anderen Urner Gemeinden entrichten, wird sich laut der Regierung nichts ändern, da die Beiträge nach oben plafoniert sind.

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