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Nidwalden

Tempo 60 soll mehr Sicherheit bei St. Jakob bringen

Mit einer Reduktion der Geschwindigkeit soll der Abzweiger von der Kantonsstrasse bei St. Jakob in Richtung Mueterschwandenberg entschärft werden. Die Gemeinde Ennetmoos hat sich dafür starkgemacht.
Hier soll schon bald ein Tempo-60-Schild stehen. (Bild: Boris Bürgissser, Ennetmoos, 21. Februar 2019)

Martin Uebelhart

Zwischen St. Jakob und der Kantonsgrenze zu Obwalden beim Kabisstein soll der Verkehr bald langsamer fliessen. Anstatt mit 80 sollen die Verkehrsteilnehmer nur noch mit 60 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. So steht es in einer Verfügung der Justiz- und Sicherheitsdirektion im jüngsten Amtsblatt.

Angestossen hat die Geschwindigkeitsbegrenzung auf einer Strecke von rund einem halben Kilometer die Gemeinde Ennetmoos. «Aus der Bevölkerung ist das Thema immer wieder an den Gemeinderat herangetragen worden», sagt Gemeindepräsident Stefan von Holzen im Gespräch mit unserer Zeitung. «In Zusammenarbeit mit dem Amt für Mobilität des Kantons haben wir für den Abschnitt von der Firma Viaplan AG ein Verkehrsgutachten erstellen lassen.» Vor allem der Abzweiger in Richtung Mueterschwandenberg berge Gefahrenpotenzial, hält Stefan von Holzen gestützt auf das Gutachten fest. Nicht zuletzt auch für das Postauto, das dort nach links in Richtung St. Jakob in die Kantonsstrasse einbiege.

«Die Gefahrenanalyse hat ergeben, dass eine Temporeduktion ein wirksames Mittel ist», betont von Holzen. Bei Tempo 60 reduziere sich der Anhalteweg massiv. Im Fokus seien bei den Abklärungen auch weitere bauliche Massnahmen gestanden, wie etwa eine Einspurstrecke oder eine Verbreiterung der Mueterschwandenbergstrasse im Einmündungsbereich, erklärt Stefan von Holzen.

Polizei befürwortete den Antrag der Gemeinde

Auch Lorenz Muhmenthaler, Chef der Verkehrs- und Sicherheitspolizei, weiss um die Gefährlichkeit des Strassenabschnitts: «Wenn jemand von Kerns herkommt und beim Linksabbiegen Richtung Mueterschwandenberg anhalten muss, um den Gegenverkehr abzuwarten, kann das schon zu brenzligen Situationen führen.» Denn die Rechtskurve vor dem Abzweiger sei nicht besonders übersichtlich.

Die Kantonspolizei habe den Antrag der Gemeinde in befürwortendem Sinne an die Justiz- und Sicherheitsdirektion weitergeleitet. «Damit eine solche Temporeduktion überhaupt möglich ist, braucht es zwingend ein Verkehrsgutachten», sagt Muhmenthaler zum Vorgehen. Zudem schreibe der Gesetzgeber vor, dass die Massnahme verhältnismässig sein müsse. «Das ist in diesem Fall gegeben», sagt er. Die Polizei hat sich in ihrem Antrag zusätzlich ausbedungen, dass die Vegetation beim Abzweiger zurückgeschnitten werde. «Diese behindert zuweilen den Blick in Richtung St. Jakob beim Einbiegen in die Kantonsstrasse», so Muhmenthaler.

Kantonsstrasse auf ganzem Gemeindegebiet überprüfen

Die Gemeinde Ennetmoos will nun, wiederum in Zusammenarbeit mit dem Kanton, die ganze Kantonsstrasse auf dem Gemeindegebiet auf Sicherheitsdefizite untersuchen. «Aus der Bevölkerung kommen immer wieder Rückmeldungen, viele davon haben wir auch an der Zukunftskonferenz der Gemeinde Mitte des vergangenen Jahres erhalten», so von Holzen. Beauftragt mit einem Gutachten wurde erneut die Viaplan AG, mit dem Ziel, eine Analyse der Verkehrssicherheit mitsamt Priorisierung und griffigen Sofortmassnahmen zu erstellen. «Dann werden wir abklären, was davon sich realisieren lassen wird», hält der Gemeindepräsident fest.

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