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Tellbus ist nun definitiv Urner Produkt

Errungenschaften und Zukunftsprojekte sorgen bei der Auto AG Uri für Aufbruchsstimmung. An der Generalversammlung wurde auch erklärt, wie das Ticketlösen auf dem Smartphone zur Einhaltung des Fahrplans beiträgt.
Der Tellbus gilt als absolute Erfolgsgeschichte. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 4. Dezember 2017))

Die Auto AG Uri (AAGU) blickt auf ein dynamisches und erfolgreiches Jahr zurück. Entsprechend optimistisch war die Stimmung an der ordentlichen Generalversammlung vom vergangenen Mittwoch im Restaurant Stern und Post in Amsteg.

Michael Roost, Vorsitzender der Geschäftsleitung, fasste die wegweisendsten Highlights zusammen und betonte besonders die Übernahme der Verantwortung für den Tellbus. «Die schnelle Verbindung zwischen Altdorf und Luzern ist eine Erfolgsgeschichte, welche nicht mehr wegzudenken wäre», sagt Roost.

Position als unabhängiges Unternehmen gestärkt

Ende vergangenen Jahres durfte die AAGU die Konzession für den Tellbus, der seit 2006 verkehrt, von den SBB übernehmen. «Das ist ein sehr wichtiger Schritt für die Auto AG Uri und stärkt unsere Position als unabhängiges Unternehmen», erklärt Roost weiter. «Dank der Konzession können wir den Tellbus nun als Urner Produkt bezeichnen». Somit habe die AAGU ihr Volumen für den regionalen Personenverkehr um 30 Prozent erhöhen können, denn über 190’000 Personen würden jährlich diese direkte ÖV-Verbindung nutzen.

Ein weiterer zukunftsorientierter Schritt sei mit der Einführung des Schnellbusses Altdorf – Schattdorf – Andermatt in der vergangenen Wintersaison gemacht worden. So können nun Kombi-Billette mit Tageskarten für die Skiarena Andermatt/Sedrun angeboten werden. Roost hofft, dass man mit dem Ausbau dieses Angebots noch mehr Wintersportler auf den öffentlichen Verkehr bringen kann.

Zwei weitere «Berggeissen» fahren über den Klausen

Auch die Einführung der mobilen Ticketing-App «Fairtiq» sei ein innovativer Quantensprung für die AAGU gewesen. Damit können die Fahrgäste das Billett beim Einsteigen auf ihrem Mobiltelefon lösen. «Das ist für den Kunden, wie auch für den Bus­chauffeur eine Erleichterung», erklärt Roost. Denn durch die Entlastung des Chauffeurs vom Billettverkauf werden die Aufenthaltszeiten an der Haltestelle verkürzt und somit fahrplangerechter verkehrt.

Zudem konnte die AAGU ihre Postautoflotte um zwei weitere Fahrzeuge erhöhen. Die beiden «Berggeissen», wie sie auch genannt werden, kämen vor allem am Klausenpass zum Einsatz. Apropos Postauto. Die kürzlich aufgedeckte Postauto-Schweiz-Affäre habe für die AAGU weder finanzielle noch rechtliche Folgen, wie der Hansjörg Felber, Verwaltungspräsident der AAGU, erklärte. «Da wir als privates Unternehmen bloss Postautohalter sind, ist die Auto AG Uri von der Affäre nicht betroffen», so Felber. Die Rechnung von 2017 wurde mit dem erzielten Gewinn von rund 391000 Franken gutgeheissen. Innerhalb des Verwaltungsrats gab es an der GV ebenfalls einen Wechsel zu verzeichnen. So folgt auf den zurückgetretenen Toni Bunschi nun der Altdorfer Oliver Gisler.

Bahnhof und Personal sind Herausforderung

An der GV wurde aber auch in die Zukunft geblickt – mal euphorischer, mal nachdenklich. So sorgt besonders die bevorstehende Realisierung des Kantonsbahnhofs Uri 20/21 in Altdorf für Aufbruchstimmung. «Mit der Eröffnung dieses Grossprojekts wird ein einzigartiger Quantensprung im Bereich der verkehrlichen Erschliessung erfolgen», betont Roost. Flankiert durch die West-Ost-Umfahrung und den Halbanschluss an die A2 werde das neue Verkehrsangebot unzählige Verbesserungen schaffen. In der AAGU müsse das dementsprechend seriös koordiniert und vorbereitet werden. Eine genauso anspruchsvolle Herausforderung sieht das Unternehmen auch bei der Personalrekrutierung neuer Chauffeure. «Besonders mangelt es uns an jungen Mitarbeitern», sagt Roost. «Viele Chauffeure gehen aufs Pensionsalter zu». Somit sei man nun gefordert, den Beruf für junge Leute attraktiv zu gestalten.

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