Teileröffnung auf Wanggrat:
Der Urner Sagenweg wird vorgestellt

Isenthal ist mit 100 Kilometern Wanderwegen und sieben abenteuerlichen Kleinseilbahnen ein gern begangenes Wandergebiet. Das Tal über dem Vierwaldstättersee und am Fuss des Uri Rotstocks bietet eine Naturkulisse, die sich über Landschaftsstufen vom See bis zum Gletscher erstreckt. Zu familienfreundlichen Entdeckungstouren laden auch die Themenwege ein. Sie machen die Traditionen des Bergdorfs erlebbar (Urchigs Handwerk), zeigen den Umgang mit der Natur und Kulturlandschaft (Naturrundweg Gitschenen) oder die Mensch-Wildtier-Beziehung am Beispiel des Bärenwegs, schreibt Isenthal Tourismus in einer Mitteilung. «Für uns steht im Vordergrund, Wandergäste mit Kultur und der bergbäuerlichen Kulturlandschaft zu begeistern», wird Bruno Imholz zitiert. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember fahre die Auto AG Uri werktags ab Bahnhof Altdorf bis St. Jakob im Stundentakt, am Wochenende alle zwei Stunden. «Für Isenthal ist das Fahrplanangebot eine Errungenschaft», bilanziert der Präsident von Isenthal Tourismus, «doch wir müssen ständig Anreize schaffen, um die Gästefrequenzen zu erhöhen.»

Neuer Urner Sagenweg

Seit letztem Herbst realisiert Isenthal Tourismus ein besonderes Projekt: den ersten Sagenweg in Uri mit Weitsicht auf See und auf die Urner Sagenorte. Mit der baldigen Teileröffnung erhalten Wandergäste Informationen aus erster Hand. Am 3. Juni ist eine Familienwanderung geplant, die ins Kleintal zum Wanggrat aufs Schartihöreli führt (Aufstieg ca. 3 Stunden) und zurück mit der Gietisfluhseilbahn ins Dorf. Die Rundtour vermittelt typische Urner Traditionen wie beim Handwerks-, Mundart- und Skulpturenweg, schreibt Isenthal Tourismus. Das NRP-Projekt liege vollständig im naturlandschaftlichen Perimeter des BLN- und Jagdbanngebiets. Es ist ein Variantenweg zur 2018 eröffneten Via Urschweiz. Dieser Sagenweg ist zwar nicht der Einzige, aber der erste im Gotthardkanton. Mit Josef Müllers aufgeschriebenen 1600 Sagen besitze Uri eine der wertvollsten Sammlungen von Sagen und Mythen.

Viel Unterstützung, viel Freiwilligenarbeit

Ab Schartihöreli gibt es zwei weitere Rundwegvarianten, um in die Urner Sagenwelt einzutauchen. Die anspruchsvollere zweigt beim Schartiwald nach Plattenberg-Bodmi nach Seedorf ab, die einfachere über die Scharti-Alpen zum Saum und entlang des Isenthaler Sagen- und Skulpturenwegs zurück ins Dorf. Zur Finanzierung trugen neben der Gemeinde der Bund, der Kanton (NRP- und Wanderwegstellen), die Dätwyler Stiftung, Karr-Stiftung, AG Urschweiz und die Urner Kantonalbank bei (UKB-Strukturimpuls). Erfreulich: Am 24. Mai 2023 wird Isenthal der mit 25’000 Franken dotierte nationale Post-Förderpreis zugesprochen, der von der Schweizerischen Post und den Schweizer Wanderwegen überreicht wird. Ohne diese Beiträge wäre das Wegprojekt nie zustande gekommen.

Abschluss und Eröffnung des Urner Sagenwegs ist auf Mai 2024 geplant. Auch dieses Jahr werden neue Weginfrastrukturen gesichert, Teilstrecken gebaut und die Signalisation verstärkt. 60 Lehrlinge der Schweizer Zucker AG und der Firma Baumer Electric aus der Ostschweiz leisteten bereits an zwei sommerlichen Freiwilligenwochen im Juli 2022 einen schweisstreibenden Dienst. Isenthal Tourismus darf auch im kommenden September 60 Zivilschutzleistende aus Zürich willkommen heissen.

Wanderung für Gross und Klein

Am 3. Juni lädt Isenthal Tourismus zur Teileröffnung und zur Familienwanderung auf Wanggrat ein. Am neu erstellten Picknickplatz geniesst man die Rundsicht beim gemütlichen Bräteln und Kaffeetrinken. Mit der Seilbahn Gietisfluh geht’s zurück ins Kleintal, vorbei an der Bärenstation ins Dorf. Die besonderen Highlight unterwegs sind aber die Urner Sagen, die vom Schauspieler Walter Sigi Arnold im prägnanten Urner Dialekt gesprochen und vom Perkussionist Beat Föllmi begleitet werden und mit Handy per QR-Code abrufbar sind. (pd/inf)

Sagenwanderung: 3. Juni 2023, 8.21 ab Bahnhof Altdorf; Treffpunkt Schulhausplatz Isenthal 8.45 (Parkplatz). Rückfahrt: 17.11; Altdorf an 17.34 Uhr. Infos: www.isenthal.ch . Anmeldung: tourismus@isenthal.ch oder 079 510 49 58.