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Zug

Tanzen für jedermann – Menzinger will 20'000 Franken sammeln und eine Tanzwerkstatt eröffnen

In der Berggemeinde soll eine Tanzwerkstatt entstehen. Die Kosten dafür sollen über Spenden gedeckt werden.
Pjeter Musollaj (hinten). (Bild: Michelle Bruegger/PD)
Der Initiant Pjeter Musollaj. (Bild: Michelle Bruegger/PD)

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Bewegung scheint selten so wichtig zu sein wie in der aktuellen Zeit. Bei schönem Wetter spazieren und joggen Zugerinnen und Zuger dem See entlang, unternehmen Velotouren – oder tanzen in den eigenen vier Wänden. Und gerade der Lust am Tanzen will Pjeter Musollaj künftig mehr Raum geben und deshalb im September in seiner Heimat Menzingen eine Tanzwerkstatt eröffnen. Das Crowd­funding dafür läuft aktuell. Damit das Projekt starten kann, müssen bis Ende Juni mindestens 20'000 Franken gesammelt werden.

So bewirbt Pjeter Mussolaj sein Crowdfunding:

Klar sei, tanzen tue jedem Menschen gut, findet Pjeter Musollaj. Der 31-Jährige ist selbst professioneller Tänzer und hat ausserdem die Firma Pmeranus mit Sitz in Zug gegründet, welche internationale Kontakte zwischen Tänzern herstellt.

Er vermisst den Kontakt zu den Menschen

Die Tanzwerkstatt soll aber ein Ort für weniger leistungsorientierte Tänzer werden, die Gemeinschaft und Freude an der Bewegung steht hier an erster Stelle. «Die Idee für dieses Projekt ist tatsächlich wegen des Lockdowns entstanden», erläutert der Initiant. Ihm fehlt nicht nur das Tanzen, sondern auch der Kontakt zu den Menschen. Er kann sich gut vorstellen, dass es vielen ebenso ergeht. «In Menzingen und Umgebung fehlt ein solches Angebot», begründet er die Wahl des Standorts.

Überdies können sich nicht nur Menzinger für diese Tanzwerkstatt anmelden. Willkommen sei jedermann, welcher sich für Tanz begeistern kann. «Egal ob Jung oder Alt», ergänzt er. Seit das Crowdfunding gestartet ist, habe er denn auch schon Anfragen von Pensionierten bekommen. Musollaj erklärt: «Für sie ist das ebenfalls eine Leidenschaft, weshalb ich derzeit die Idee ausarbeite, eine Gruppe speziell für ältere Tänzer ins Wochenprogramm aufzunehmen.»

Geplant ist eine Vielzahl wöchentlicher Kurse in Commercial Dance. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Stilen der Hip-Hop- und Popmusikszene, Paar- und Einzeltanz sowie Group Fitness. Ziel sei, einen besonderen Ort zu schaffen, an dem die Freude Vorrang hat. Die Teilnehmer tanzen, schwitzen und choreografieren gemeinsam.

Eine Choreografie im Commercial Dance:

Die Planung für die Details läuft im Hintergrund bereits. Aufgrund seines Berufs kann Pjeter Musollaj auf viele Kontakte zurückgreifen, die als Tanzlehrer in Frage kämen. Auch für die Räumlichkeit hat er bereits einige Anfragen am Laufen. Doch das Gelingen hängt von einer erfolgreichen Finanzierung ab. Diese läuft derzeit. «Die Finanzierung stellt sicherlich die grösste Herausforderung dar», überlegt der Initiant.

Das Spendensammeln ist zaghaft angelaufen

Seit Anfang Mai läuft das Crowdfunding, bis am Dienstagmittag sind erst 620 Franken zusammengekommen. Mittels der anvisierten Finanzierungsschwelle von 20'000 Franken wird der Grundbedarf wie beispielsweise Raummiete, Boden, Tanzspiegel oder die Musikanlage finanziert. Wird das Ziel von 25'000 Franken erreicht, kann ein zweiter Teil abgedeckt werden. So etwa ein Getränkekühlschrank, Sitzgelegenheiten und Werbekosten.

Musollaj zeigt sich zuversichtlich, das ambitionierte Projekt zu stemmen: «Es ist eine gute Sache. Tanzen verbindet und begeistert. Aber natürlich zählt jede finanzielle Unterstützung für die Werkstatt.» Er rührt deshalb auch die Werbetrommel, die Tanzwerkstatt scheint für ihn eine Herzensangelegenheit. «Besonders nach dieser ausserordentlichen Zeit wird menschlicher Kontakt wichtig», ist er überzeugt. Läuft alles glatt, können im September die ersten Tanzbegeisterten in Menzingen ihrer Leidenschaft nachgehen.

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