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Luzern

SVP-Kandidatin Astrid David Müller muss in Horw gegen fünf bisherige Gemeinderäte antreten

Die SVP Horw will mit Astrid David Müller nächstes Jahr zurück in den Gemeinderat. Doch die Ausgangslage ist schwierig.
Astrid David Müller (PD)
Von links nach rechts: Hans-Ruedi Jung (CVP), Claudia Röösli (L20), Gemeindeschreiber Beat Gähwiler, Ruedi Burkard (FDP), Jörg Stalder (L20) und Thomas Zemp (CVP). (Bild: Gemeinde Horw/ Priska Ketterer)

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Schon bei den Gemeinderatsersatzwahlen im vergangenen Frühling wurde Astrid David Müller (53) von der CVP als SVP-Kandidatin ins Spiel gebracht. Die SVP hielt damals aber an ihrem offiziellen Kandidaten Oliver Imfeld fest – und schaffte es nicht, den Sitz des zurücktretenden Robert Odermatt zu verteidigen. Nun hat die Partei David für die Gesamterneuerungswahlen im März 2020 nominiert (wir berichteten).

Ist das ein Kniefall vor der CVP? «Nein, sie war klar die Wunschkandidatin des Vorstands, es handelt sich um einen eigenständigen Entscheid der Partei», sagt SVP-Co-Präsident Reto von Glutz. «Aber natürlich haben wir nicht vergessen, dass sie bei den Ersatzwahlen von anderen Parteien Unterstützung erhielt.» David selbst fügt an: «Die CVP argumentierte damals mit der Konkordanz und ich hoffe, dass die Partei diese nach wie vor hochhält.» Doch ihr ist auch bewusst, dass die Situation nun eine andere ist:

«Jetzt treten fünf Bisherige an und bei Gesamterneuerungswahlen geht es vor allem darum, die eigenen Leute ins
Ziel zu bringen.»

Ob die CVP im März Astrid David Müller unterstützt, entscheidet die Parteiversammlung am 6. Januar. «Für den 1. Wahlgang ist eine Zusammenarbeit mit der SVP aber eher unwahrscheinlich», sagt CVP-Präsident Ivan Studer. «Priorität haben unsere eigenen Kandidaten.» Die bisherigen Thomas Zemp und Hans-Ruedi Jung wollen beide nochmals antreten.

Auch die FDP hat noch nicht definitiv entschieden, wen sie unterstützen wird. Bei den Ersatzwahlen strebte sie mit Francesca Schoch einen zweiten Sitz an, konnte diesen aber nicht holen. «Vorstellbar ist in erster Linie eine Kooperation mit der CVP wie auf kantonaler Ebene. Wir führen auch konkrete Gespräche über Listenverbindungen», sagt FDP-Präsident Stefan Maissen. Man wolle sicher auch keine Bisherigen zur Abwahl empfehlen. Die FDP selbst wird wieder mit dem amtierenden Gemeindepräsidenten Ruedi Burkard antreten.

Die rot-grüne L20 dürfte mit den bei den Ersatzwahlen im März neu gewählten Exekutivmitgliedern Jörg Stalder und Claudia Röösli antreten. Wen die L20 allenfalls sonst noch unterstützen könnte, sei noch offen, sagt Einwohnerrat Martin Eberli. Man habe aber gute Kandidaten, die aufgrund ihrer persönlichen Qualifikationen gewählt worden seien, und gehe zuversichtlich in die Wahl.

Hier ein Foto des aktuellen Horwer Gemeinderats:

Auch Astrid David Müller ist aus Sicht der SVP eine gute Kandidatin. Sie sei politisch erfahren, in Horw gut vernetzt und habe eine erfrischende Art, mit Menschen umzugehen, sagt Reto von Glutz. «Sie ist die richtige Person für diese herausfordernde Wahl.» Dass sie im vergangenen Frühling von der CVP unterstützt wurde, zeigt, dass David auch ausserhalb der Partei respektiert wird. Den Sitz gegen fünf Bisherige zu gewinnen, dürfte jedoch schwierig werden. «Aber wir werden alles daran setzen», sagt von Glutz.

Ehemalige Fraktionschefin der SVP

David ist selbstständige Rechtsanwältin, verheiratet, hat zwei Kinder und war von 2010 bis 2014 im Einwohnerrat als Fraktionschefin tätig. «Ich interessiere mich sehr für die Tätigkeit als Gemeinderätin und will den SVP-Sitz wieder zurückholen», sagt sie zu ihrer Motivation. «Es wäre wichtig, dass alle Fraktionen im Gemeinderat vertreten sind.»

Als thematische Schwerpunkte nennt David den Verkehr, die Bautätigkeit, den Bildungsstandort Horw und Wohnen im Alter. So will sie sich für mehr Gewerberäume im Zentrum sowie die Gewährleistung der Erreichbarkeit der Geschäfte mittels Gratis-Kurzzeitparkplätzen einsetzen. Die starke Bautätigkeit soll etwas gedrosselt werden. «Man sollte nach der Realisierung der Projekte zuerst die Auswirkungen abwarten, etwa auf den Verkehr, und berücksichtigen, wie die Bevölkerung dem Wachstum gegenübersteht.» Weiter müsse die Gemeinde eine Strategie für den Umgang mit Demenz entwickeln. Offen sei sie für alle Departemente.

Wahlkampf soll weniger offensiv sein

Bei den Ersatzwahlen wurde der damalige SVP-Kandidat Oliver Imfeld für seinen Stil kritisiert. So gab es Wirren um ein Podium, bei dem es auf den ersten Blick aussah, als würde es von einem neutralen Verein organisiert. Letztendlich stand aber Imfeld dahinter, was bei den anderen Parteien für Aufregung sorgte. «Wir werden eine neue Art von Wahlkampf führen, um die bürgerlichen Kräfte insgesamt zu stärken», sagt von Glutz dazu. Details gibt er aber noch keine bekannt.

David fügt an: «Ich bin eine Person, die lösungsorientiert ist und auf andere zugeht. Das wollen wir stärker betonen.» Weiter will sie auf eine offensive Plakat-Kampagne verzichten. «Eine solche kann die Leute mit der Zeit auch ermüden. Ich will eher den persönlichen Kontakt suchen.»

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