Im Ibach, auf dem Luzerner Strassenstrich, spielte sich im August 2017 folgende Szene ab: Ein rotes Auto fuhr vor, zwei Männer stiegen aus und postierten sich vor dem Auto. Wenig später stiegen zwei Frauen aus. Die Männer blieben stehen und die Frauen gingen mit Pistole und Pfefferspray auf zwei Prostituierte zu. Eine schrie: «Geld her oder ich schiesse!» Zu diesem Szenario kam es drei Mal. Eine der Täterinnen stand bereits vor Gericht und wurde bedingt verurteilt, ebenso einer der Täter.
Geringe Beute, hohe Verfahrenskosten
Nun ist auch das Urteil für den Fahrer bekannt: Der Schweizer muss für sechs Monate ins Gefängnis, für die restlichen 24 Monate wird dem Beschuldigten bei einer Probezeit von zwei Jahren der bedingte Vollzug gewährt. Den ausgeraubten Prostituierten muss er die erbeuteten 790 Franken zurückzahlen. Das ist noch der geringste finanzielle Teil, den er zahlen muss: Denn die Gerichts- und Verfahrenskosten werden mit 15'345 Franken angegeben. Das Urteil ist rechtskräftig.
Das Quartett ging immer nach dem gleichen Muster vor: Vorfahren und abkassieren. Das erste Mal erbeutete es 470 Franken. Das zweite Mal misslang der geplante Überfall, da der rote Wagen erkannt und die Polizei gerufen wurde. Das dritte Mal erbeuteten die Vier 320 Franken. Die Beute wurde jeweils untereinander verteilt. Das Auto hatte der 23-jährige Luzerner von seinem Vater entlehnt.