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Strassensperre und 40'000 Menschen: Droht am Zentralschweizer Jodlerfest ein Verkehrschaos?

Am Fronleichnamswochenende geht in Andermatt das 64. Zentralschweizer Jodlerfest über die Bühne. Um den Besucheransturm zu bewältigen, wird nun die Oberalppassstrasse zum Parkplatz.
In Andermatt wird fleissig für das Zentralschweizer Jodlerfest 2022 geworben. (Bild: PD)

Larissa Gassmann

Bald steigt in Andermatt das grösste Volksfest der Zentralschweiz – erwartet werden vom 17. bis 19. Juni am 64. Zentralschweizer Jodlerfest 40’000 Besucherinnen und Besucher und Aktive. Das OK teilte am Dienstag in einer Medienmitteilung mit:

«Das Verkehrsaufkommen wird während des Jodlerfests enorm gross sein.»

Dies nicht nur wegen des Volksfestes an sich, «sondern auch deshalb, weil es sich um ein verlängertes Wochenende handelt und die Alpenpässe geöffnet sind».

Weiter teilt das Fest-OK mit, wie der Besucheransturm bewältigt werden soll. So wurde eine Vollsperrung der Oberalppassstrasse bewilligt, dies aus Sicherheitsgründen, wie es beim OK auf Anfrage hiess. Die Strasse wird ab Andermatt Wilerkehr bis zur Passhöhe gesperrt, von Freitag, 12 Uhr, bis Sonntag, 24 Uhr. Zufahren dürfen laut Medienmitteilung dann nur Blaulichtorganisationen, Busse sowie aktive Festteilnehmende (Jodler, Fahnenschwinger, Alphornbläser) und Besucher, welche online eine Parkkarte vorbestellt haben (siehe Box am Ende).

Somit werde sichergestellt, dass den Besuchern rund um und hinter dem Bahnübergang keine Autos in die Quere kommen. Gleichzeitig könnten durch die Sperrung auch mehr Parkplätze bereitgestellt werden, und zwar auf der Passstrasse selbst – nun stehen um die 5500 Stück zur Verfügung.

Ab Freitagmittag sind zudem sämtliche Strassen im Dorfkern ab dem Kreisel Oberalpstrasse bis zum Gasthaus Skiklub gesperrt. Eine Totalsperrung erfolgt am Umzug vom Sonntagnachmittag: Ab der Kreuzung Umfahrungsstrasse vorbei an der Talstation der Gemsstockbahn durchs Dorf bis zur Militärkaserne gibt es von 14 bis 16 Uhr kein Durchkommen.

Nebst den Vollsperrungen im Dorf wird gemäss Medienmitteilung auch die Fahrbahnbreite ab Bahnübergang der Matterhorn-Gotthardbahn bis zum Kreisel Oberalpstrasse auf eine Spur verengt. Dabei wird der Verkehr wechselseitig durch Sicherheitsleute geführt. Dies, «um den erwarteten Gästestrom mit grösstmöglicher Sicherheit von der Bahnhofstrasse zum Dorfzentrum zu führen». Die Einwohnerinnen und Einwohner von Andermatt wurden ihrerseits bereits dazu aufgefordert, sogenannte Fahrberechtigungen zu lösen, falls sie während der Sperrzeiten im und um das Dorf Andermatt fahren müssen, «sofern dies überhaupt möglich ist».

Reise mit dem öffentlichen Verkehr wird «dringendst» empfohlen

Anreisende sollten die Fahrt nach Andermatt gut planen: «Wir empfehlen dringendst, die Angebote des öffentlichen Verkehrs für die Anreise nach Andermatt zu nutzen», so OK-Präsident Christoph Gähwiler.

So stellen die öffentlichen Verkehrsunternehmen denn auch zusätzliche Kapazitäten während des Jodlerfests zur Verfügung. Dazu gehören etwa Shuttle-Busse, die in der Freitag- und Samstagnacht die Strecken bis Flüelen, aber auch nach Hospental und Realp sowie Sedrun und Disentis befahren.

Ganz einfach ist dieses Unterfangen allerdings nicht. «Die Möglichkeiten des ÖV als Zubringer nach Andermatt sind aufgrund der geografischen und infrastrukturellen Gegebenheiten eingeschränkt», schreibt Jan Bärwalde, Mediensprecher der Matterhorn-Gotthard-Bahn.

Diese setzt auf grössere Zugskompositionen, um möglichst viele Besucherinnen und Besucher nach Andermatt transportieren zu können. So wird eine von zwei Fahrten pro Stunde zwischen Göschenen und Andermatt mit einer Doppeltraktion geführt. Damit stehen rund 50 Prozent mehr Plätze zur Verfügung. Auch die Südostbahn erhöht ihre Kapazitäten mit Zusatzzügen und erweiterten Zugskompositionen.

Parkplätze bereits vor dem Fest online buchen

Wer trotzdem per Auto anreisen möchte, «sollte unbedingt die Stausituation im Auge behalten, ausreichend Zeit einplanen und Geduld mitbringen», hält Gähwiler in der Mitteilung fest. Und: Für den Transitverkehr wird eine grossräumige Umfahrung des Gebiets angeraten.

«Wir probieren wirklich alles, damit es reibungslos klappt», sagt Gähwiler. Wie sich die Verkehrslage tatsächlich gestalten wird, sei schwierig zu sagen. «Wir tun unser Bestes, damit es möglichst keinen Stau gibt. Wir sind gewappnet.»

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