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Obwalden

Stellenabbau bei der Obwaldner Kantonsverwaltung: «Wir vertrauen auf die Umsetzung»

Erst die Hälfte aller abzubauenden Stellen bei der Kantonsverwaltung sind eingespart worden. Maya Büchi-Kaiser ist dennoch optimistisch.
Maya Büchi-Kaiser, Regierungsrätin und Finanzdirektorin in Obwalden.
(Bild: Pius Amrein (Sarnen, 28. März 2019))
Der Obwaldner Bildungsdirektor Christian Schäli. (Bild: Roger Zbinden (Sarnen, 20. Juni 2020))

Marion Wannemacher

Marion Wannemacher

Das Sparpaket ist geschnürt, an vielen Stellen im Kanton Obwalden muss gespart werden. Der Rotstift wird auch bei der kantonalen Verwaltung rigoros angesetzt. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Bis Ende 2020 sollen insgesamt 20 Stellen eingespart werden.

Per Anfang 2020 sind insgesamt 9,25 Stellen abgebaut worden. Anfang 2018 wurde das Sparpaket beschlossen. Doch dass noch 10,7 Stellen bis Ende des Jahres abgebaut werden müssen, löst bei Maya Büchi-Kaiser, die dem Finanzdepartement vorsteht, offensichtlich keine Bedenken aus.

Stellenabbau voraussichtlich grösstenteils ohne Kündigung

«Nach der letzten Klausursitzung mit allen Vorstehern der Departemente hat sich gezeigt, dass wir bis Ende des Jahres die 20 Stellen abgebaut haben werden. Ich habe das Vertrauen, dass das umgesetzt wird», sagt sie.

Der Verteilschlüssel für den Stellenabbau wurde im Mai vergangenen Jahres bekannt gegeben. Danach entfallen mit 5,8 am meisten Stellen im Sicherheits- und Justizdepartement, 4,95 im Finanzdepartement, 3,7 im Bau- und Raumentwicklungsdepartement, 2,3 im Volkswirtschafts-, 2,2 im Bildungs- und Kulturdepartement und eine Stelle in der Staatskanzlei.

Grösstenteils werde der Stellenabbau ohne Kündigung erfolgen, sagte Maya Büchi-Kaiser auf Anfrage. «Die absolute Mehrheit wird durch natürliche Fluktuation, Pensionierung oder Reduktion der Pensen kompensiert. Das erklärte Ziel ist, dass man sozialverträglich auf den Weg geht», lautet das Credo der Regierungsrätin.

«Am Anfang herrschte Verunsicherung bei unserem Personal»

Für sie als Personalvorsteherin sei das sicher keine angenehme Aufgabe, versichert sie. Zur Stimmung unter den Mitarbeitern der kantonalen Verwaltung sagt sie: «Am Anfang herrschte sicher eine grössere Verunsicherung bei unserem Personal. Das war für mich gut nachvollziehbar.» Zum jetzigen Zeitpunkt aber dürfte es keine Unsicherheiten mehr geben. In ihrem Departement seien alle Betroffenen informiert.

Bis heute wurden im Finanzdepartement 1,9 Stellen abgebaut, hält Maya Büchi vor. 3,05 Stellen müssten also noch abgebaut werden. Welche Auswirkungen werden die Massnahmen auf Bürger und Mitarbeiter haben?

Die Vorsteherin erklärt: «Im Finanzdepartement haben wir die Schalteröffnungszeiten verkürzt. Wir haben versucht, dem Abbau mit Ressourcenoptimierung und Digitalisierung zu begegnen. Natürlich ist unser Bestreben, wie in der Vergangenheit gute Dienstleistungen zu erbringen.» Bislang hätten die Mitarbeiter versucht, so weit wie möglich behilflich zu sein. Wenn es künftig nicht um eine technische, sondern um eine Frage aus dem Bereich der Steuerberatung gehe, müssten sie auf ein Treuhänderbüro verweisen, nennt sie ein Beispiel.

Gleichzeitig nähmen die Aufgaben insgesamt zu. Durch den automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten (AiA) ergebe sich beispielsweise ein massiv höherer Aufwand trotz weniger Ressourcen. Auch kämen rein anzahlmässig mehr Veranlagungen hinzu.

Weniger Ressourcen für Dienstleistungen und Beratungen

Rundum in den Departementen ergibt sich ein ähnliches Bild: Durch den Stellenabbau stünden der Verwaltung auch im Bildungs- und Kulturdepartement weniger Ressourcen zur Verfügung, erklärt dessen Leiter, Christian Schäli, auf Anfrage. «In Einzelfällen kann dies zu einer Einschränkung in der Dienstleistung oder zu einer leicht längeren Bearbeitungsdauer führen», so Schäli. Dies könne beispielsweise eine Einschränkung der Öffnungszeiten der Kantonsbibliothek betreffen, führt er weiter aus.

Was den Stellenabbau bis Ende Jahr betrifft, ist der Bildungsdirektor zuversichtlich. Von 2,2 sind aktuell 1,5 Stellen abgebaut, der Abbau der restlichen 0,7 Stellen erfolge noch bis Ende Dezember.

Auch im Sicherheit- und Justizdepartement Obwalden ist man auf Kurs. «Wir sind bereits seit 2017 an der Planung des Abbaus und haben diesen laufend vollzogen. Bei Wiederbesetzungen von Stellen wurden teilweise bewusst befristete Verträge abgeschlossen, um den Abbau per Ende 2020 ohne Kündigung vorzunehmen», hält Regierungsrat Christoph Amstad fest. Bis heute sind 3,15 Stellen abgebaut. Die noch ausstehenden 2,65 Stellen werden durch zwei Pensionierungen und die befristeten Arbeitsverträge erzielt. Ziel sei, die Arbeitsqualität zu halten, erklärt Amstad, schränkt jedoch ein: «Dabei wird jedoch in Kauf genommen, dass die Bearbeitungen wie Gesuche oder Anfragen länger dauern oder dass die Schalteröffnungszeiten verkürzt werden.»

Mittels Umstrukturierungen, Pensenkürzungen und Effizienzsteigerungen versucht man auch im Volkswirtschaftsdepartement, trotz gekürzter Ressourcen die Vorgaben zu erfüllen. Noch müssen von 2,3 abzubauenden Stellen 1,2 eingespart werden. Volkswirtschaftsdirektor Daniel Wyler berichtet, dass sein Departement seit 2017 daran sei, Pensen zu reduzieren und umzustrukturieren. «Wir sind auf Kurs», betont auch er.

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