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Krankenkassen

Starker Anstieg, aber unter dem Schweizer Schnitt: So entwickeln sich die Prämien in der Zentralschweiz

Die Krankenkassenprämien steigen auf das nächste Jahr in den Zentralschweizer Kantonen um 5,1 bis 6,6 Prozent an. Das ist zwar unter dem Schweizer Durchschnitt, die Gesundheitsdirektoren sind aber alarmiert.

Um 20.70 Franken teurer werden die Krankenkassenprämien in der Schweiz nächstes Jahr, wie der Bundesrat am Dienstag mitteilte. Das ist ein Anstieg um 6,6 Prozent über alle Altersklassen hinweg. Immerhin: In der Zentralschweiz geht der Prämienanstieg nicht über den Durchschnitt hinaus. Hier steigen die Prämien um 5,1 bis 6,6 Prozent oder um monatlich 15.60 bis 17.80 Franken.

Im Kanton Luzern müssen die Versicherten durchschnittlich 5,9 Prozent höhere Prämien hinnehmen; ein Anstieg um 15.90 auf 287 Franken. Regierungspräsident Guido Graf (Mitte): «Es ist leider so, dass die Krankenkassenprämien 2023 stark ansteigen. Gleichzeitig freue ich mich, dass unsere Arbeit und Massnahmen wie ‹ambulant vor stationär› Früchte tragen und die Prämien im Kanton Luzern im nächsten Jahr weniger stark ansteigen als dies im Durchschnitt der Fall ist.» Je nach Krankenkasse würden die Prämien unterschiedlich stark ansteigen, was unter anderem mit den Reserven zu tun habe. Laut dem Gesundheits- und Sozialdirektor braucht es weiterhin grosse Anstrengungen von allen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen.

Kostenwachstum dämpfen

Im Kanton Zug steigen die Prämien im Schnitt um 16.70 auf 271.60 Franken, was einem Plus von 6,5 Prozent entspricht. Landammann Martin Pfister (Mitte) erklärt dazu:

«Der Prämienanstieg ist ein Warnsignal. Die Gesundheitspolitik darf die Hände nicht in den Schoss legen.»

Zug habe zwar die dritttiefsten Prämien in der Schweiz. Doch der Kostendruck bleibe hoch. Wo nötig, helfe man gezielt mit der Prämienverbilligung.

In Nid- und Obwalden steigen die Prämien jeweils um 6,1 Prozent an. Die Versicherten zahlen somit durchschnittlich 15.60 Franken mehr als dieses Jahr. Der Nidwaldner Gesundheits- und Sozialdirektor Peter Truttmann (GLP) weist auf die noch immer tiefe Prämienbelastung in seinem Kanton hin. «Fakt ist aber, und dies lässt sich nicht wegdiskutieren, der Prämienanstieg hält unvermindert an.» Alle Akteure im Gesundheitswesen seien gefordert, Massnahmen zu ergreifen. Dem schliesst sich der Kanton Obwalden an: «Das Prämienwachstum wird nur dann dauerhaft gebremst, wenn auch das Kostenwachstum gedämpft wird.»

Angleichung der Prämien vermutet

Mit 12.20 Franken ist der Aufschlag in Uri so tief wie in keinem anderen Kanton. Der neue Durchschnittswert von 253.70 Franken bedeutet ein Plus von 5,1 Prozent gegenüber diesem Jahr, bleibt aber der zweittiefste der Schweiz. Das freut Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektor Christian Arnold (SVP). Es sei aber nicht erklärbar, warum die Prämien «in ländlichen Kantonen mit ihrem kostenbewussten Verhalten» jährlich steigen, und dies im ähnlichen Rahmen wie die städtischen Kantone. So steigen die Prämien in Basel-Stadt und Genf bedeutend weniger stark als in Uri. «Dies lässt die Vermutung zu, dass eine Angleichung der Prämien angestrebt werden soll.»

Mit einem Plus von 6,6 Prozent bewegt sich der Kanton Schwyz zwar genau im Schweizer Durchschnitt, in Franken – plus 17.80 auf 287.40 Franken – fahren die Versicherten aber etwas besser als in anderen Kantonen.

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