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Nidwalden

Stanser Senkel streicht wegen Randalen das Veranstaltungsprogramm

Das Re-Opening am vergangenen Samstag kam anders heraus als geplant. Nun wird das Veranstaltungsprogramm frühestens im Oktober wieder aufgenommen.
Im Jugendkulturhaus Senkel gibt's weiterhin keine Veranstaltungen. (Bild: Matthias Piazza (Stans, 27. August 2020))

Matthias Piazza

Fast fünf Monate war der Party- und Konzertbetrieb im Stanser Jugendkulturhaus Senkel coronabedingt eingestellt. Am vergangenen Samstag kehrte im Senkel wieder Leben ein – mit einer rauschenden Re-Opening-Party, die von abends um 10 Uhr bis morgens um 4 Uhr dauerte. Mit einem Schutzkonzept wurde der speziellen Situation Rechnung getragen. Das Gelände wurde doppelt mit Gittern abgesperrt, um eine allfällige Durchmischung auf dem Gelände zu verhindern. Zugelassen wurden total ausschliesslich 250 Gäste, von welchen sämtliche Personalien aufgenommen wurden.

Etwas Geduld war also beim Einlass gefragt. Diese Geduld konnten offenbar nicht alle Besucher aufbringen. «Ein paar Jugendliche, welche nicht hineinkamen wegen der beschränkten Personenanzahl, wurden sehr ausfällig. Das Verständnis war leider nicht vorhanden. Sie machten sich am Absperrgitter zu schaffen, warfen eigens mitgenommene Flaschen herum und versuchten, über das Tickethäuschen zu klettern», erzählt Samuel Schibli, Co-Präsident des Vereins Kultur Nidwalden, welcher den Senkel ehrenamtlich mitbetreibt. «Auch die BM Security wurde massiv verbal angegangen und beleidigt, welche aber die Ruhe bewahrt hat», erzählt er weiter. «Die Situation blieb bis am frühen Morgen angespannt, Besucher sprachen von einer aggressiven Stimmung vor dem Eingang.»

Die Bilanz: Drinnen wie draussen ein mit Glasscherben übersäter Boden, kaputte Toiletten, ein zerkratztes Auto hinter dem Senkel. Samuel Schibli schätzt die Schadenssumme auf gegen 2000 Franken.

Ob sich rechtliche Schritte gegen die Randalierer lohnen, werde man nach einer genauen Analyse entscheiden.

Neuer Versuch frühestens im Oktober

Was aber jetzt sicher feststehe ist: Der Beizenbetrieb werde freitags und samstags weiterhin geführt. Einen neuen Versuch für den Veranstaltungsbetrieb soll es frühestens im Oktober geben, falls der Bundesrat dann wie angekündigt die jetzt geltende Obergrenze von 1000 Teilnehmern für Veranstaltungen aufhebt – allerdings immer noch unter Auflagen. «Wir werden beim Sicherheitskonzept nochmals über die Bücher gehen. Obwohl das vom Kanton Nidwalden abgenommene Konzept grundsätzlich sehr gut funktioniert hat, werden wir zwei, drei kleinere Anpassungen sicher noch vornehmen betreffend der Wartezeit beim Ticketing», hält Samuel Schibli fest.

Er appelliert an die Besucher, vernünftiger zu sein. «Für Lausbuben und jugendlichen Leichtsinn hat es im Senkel durchaus Platz, jedoch nicht für kürzlich Erlebtes», so Samuel Schibli. Ansonsten verliere das ehrenamtliche Team den Spass am Senkel-Job.

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