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Nidwalden

Stanser Chugelibahn begeistert – zum letzten Mal

Bei der Nähboutique Kaiser in Stans zeichnen sich grössere Veränderungen ab: Die allseits beliebte Chugelibahn verschwindet.
Margrit Schneider zeigt ihre Chugelibahn. (Bild: Corinne Glanzmann (Stans, 5. Dezember 2019))

David von Moos

Alle Jahre wieder drücken sich am Schaufenster an der Stansstaderstrasse 15 unzählige Kinder und Erwachsene die Nasen platt. Auch die elfte Chugelibahn begeistert mit einer ausgeklügelten Linienführung und raffinierten Mechanismen.

Mit den kreativen Konstruktionen der Marke Eigenbau ist allerdings bald Schluss – und zwar für immer.

«Nächstes Jahr erreichen ich und mein Mann das Pensionsalter. Bis in eineinhalb Jahren wollen wir unser Geschäft deshalb aufgeben», sagt Margrit Schneider-Kaiser, Inhaberin und Geschäftsführerin des Stanser Traditionsgeschäfts. Verhandlungen für eine Geschäftsübergabe würden laufen, für Details sei es aber noch zu früh. Die Nachbarn der Nähboutique müssten sich aber keine Sorgen machen. Die Mietverträge der benachbarten Räumlichkeiten seien von der Geschäftsaufgabe nicht betroffen.

Nach zwei Jahrzehnten ist Schluss

Im kommenden Jahr wird Schneider ihr Geschäft seit 21 Jahren führen. «Rückblickend war es eine schöne Zeit. Ich schätze mich extrem glücklich, dass ich mein Hobby, das Nähen, zum Beruf machen konnte.» Es gebe im Leben aber noch andere Seiten zu geniessen. «Auch wenn das Nähen für mich immer ein Thema bleiben wird.»

Die Tage der Chugelibahn sind also definitiv gezählt. Im Januar wird die Anlage in ihre Einzelteile zerlegt und entsorgt. Die einzelnen Komponenten und Mechanismen seien jedes Jahr für spezifische Ideen neu konstruiert und angepasst worden. Hinter dem «Familienprojekt» stehen wie immer Schneiders Ehemann und die beiden Söhne, die für Konstruktion und Bau der Anlage jeweils extra eine Woche freinehmen. Rund 400 Stunden Arbeit stecken in der Anlage. «Jedes Jahr wieder ist es eine grosse Tüftelei, bis alle ausgeklügelten Mechanismen richtig zusammenspielen.»

Gearbeitet wird vor allem mit alten Scheibenwischer-Motoren, im Einsatz sind aber auch neuere Elektromotörchen – «sogar von der Firma Maxon, die uns aus Freude an unserem Projekt einmal kurzerhand einen Motor geschenkt hat», wie Margrit Schneider ausführt.

Speziell an der diesjährigen Chugelibahn ist die schwere Kugel mit einem Gewicht von rund 400 Gramm, die magnetisch auf ihre Reise durch eine technische Winterlandschaft mitsamt Bergbahn und Katapult geschickt wird. Zum letzten Mal freut sich Margrit Schneider nun auf die vielen leuchtenden Augen. «Besonders ‹härzig› waren Kinder, die als Dankeschön für das spannende Schaufenster ‹Chräpfli› vorbeigebracht haben.» Schön seien aber auch die Begegnungen mit begeisterten Erwachsenen gewesen, die von der Chugelibahn geschwärmt hätten.

Die Chugelibahn im Schaufenster der Nähboutique Kaiser in Stans ist bis am 6. Januar 2020 täglich von 7.30 bis 21.45 Uhr in Betrieb.

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