Stans West: Befürchtungen kann ich nicht teilen

Anlässlich der Landsgemeinde 1979 wurde das erste Projekt für eine Umfahrung Stans West abgelehnt. Damals hiess der Präsident der USA noch Jimmy Carter. Mittlerweile wurde in verschiedenen Räten und Kommissionen über 16-mal über dieses Projekt diskutiert und abgestimmt. Letztmals am 25. November 2020 im Landrat mit einem Resultat von 34 Ja zu 12 Nein.

Am 16. Juni 2022 hat der Landrat dem Kredit mit 39 Ja zu 16 Nein ebenfalls deutlich zugestimmt. Wenn sich unsere Vertreter im Landrat so deutlich für das Projekt aussprechen, gehe ich davon aus, dass Pro und Kontra ausgewogen diskutiert worden sind.

Die Befürchtungen einiger Ennetmooser bezüglich Mehrverkehr kann ich nicht teilen. Der Mehrverkehr durch Ennetmoos ist dem zunehmenden Mobilitätsbedürfnis geschuldet und hat nichts mit der geplanten Umfahrung zu tun. Vom Ortszentrum Kerns zur Auffahrt A8 beträgt die Distanz 750 Meter, via Umfahrung Stans West auf die A2 sind es über 10 Kilometer, wobei noch acht Postautohaltestellen zu passieren sind, welche den Individualverkehr teilweise blockieren. Unter diesen Umständen ist nicht davon auszugehen, dass der Verkehr zur Autobahneinfahrt Stans Nord von und in Richtung Obwalden zunehmen wird.

Mit der geplanten Umfahrung Stans West wird der Verkehr via Karliplatz und A2 massiv entlastet und alle Optionen für zukünftige Massnahmen werden offen gehalten – insbesondere die Tieferlegung der Zentralbahn und die Entlastung des Siedlungsgebietes Stans West. Dass dieses Projekt nicht alle glücklich macht, kann ich absolut nachvollziehen. Es ist jedoch die einzige Möglichkeit, die unsägliche Verkehrssituation in Stans zu lösen. Die Alternativvorschläge einiger Gegner mit einer Netzergänzungsstrasse durch ein Siedlungsgebiet sind meiner Meinung nach reine Verzögerungstaktik, machen verkehrstechnisch absolut keinen Sinn und würden nie bewilligt werden. Ich werde daher am 27. November Ja stimmen.

Res Leuenberger, Ennetmoos