Die Zahlen, die von der SP-Fraktion im Grossen Gemeinderat (GGR) der Stadt Zug im Zusammenhang mit Bitcoin-Transaktionen genannt werden, sind beeindruckend: «Eine einzige Bitcoin-Transaktion stösst gleich viel CO2 aus wie 721'554 Visa-Transaktionen (306,56 kg CO2), und verbraucht so viel Strom, dass ein US-amerikanischer Haushalt 23 Tage damit versorgt werden könnte (685,39 kWh).» Zurückzuführen sei dieser Energieverbrauch auf das Schürfen der Bitcoin.
In vielen Ländern allerdings übersteigen die Stromkosten für das Schürfen den Gewinn, weshalb in Länder mit günstigen Stromkosten ausgewichen werde – China beispielsweise, das laut Interpellation der SP-Fraktion mittlerweile den grössten Teil der Schürfungen erledigt, allerdings mit einem hohen Anteil an sogenannt dreckigem Strom.
Stetig hinterfragen
«Im Grundsatz sind wir davon überzeugt, dass die Blockchain-Technologie viele gute und wichtige Einsatzgebiete hat, und wir finden es richtig, dass damit experimentiert wird», schreibt die SP in ihrer Interpellation. Allerdings sei es zentral, dass die Einsatzgebiete stetig hinterfragt sowie Themen wie der Energieverbrauch in die Überlegungen einbezogen würden. Generell sollen laut SP neue Technologien nur dort eingesetzt werden, wo sie erstens Sinn machen und zweitens ein Mehrwert generiert werden könne.
Da die Stadt Zug Zahlungen mit Bitcoin annimmt, möchte die SP-Fraktion wissen, wie viele Zahlungen bei der Stadtverwaltung damit getätigt werden und welche Vorteile diese Möglichkeit der Bezahlung bietet – vom Imagegewinn einmal abgesehen. Zudem soll der Stadtrat allfällige Pläne offenlegen, ob weitere Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptiert werden sollen. Aktuell sind Zahlungen nur mit Bitcoin möglich. Die Stadt Zug tauscht erhaltene Bitcoin nach Erhalt sofort bei einem Partner in Schweizer Franken um. Diese Transaktion wiederum verbraucht Energie. «Wie kann die Stadt Zug diesen unnötigen Transfer mit dem Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft verantworten», fragt die SP, verbunden mit der Frage nach den Gebühren, die beim Eintausch verlangt werden. Und schliesslich soll der Stadtrat Farbe bekennen und erklären, ob er sich eine Einstellung der Zahlungsmöglichkeit mit Bitcoin vorstellen könne.