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Spar Geissenstein

Stadt Luzern zeichnet Quartierladen aus

Die Familie Stalder hat den Anerkennungspreis Quartierleben der Stadt Luzern gewonnen. Mit dem Preisgeld wollen sie einen Teamausflug organisieren und weiterhin das Quartier beleben.

«Die ersten sieben Jahre haben wir gekämpft. Wir gingen fast Konkurs», erinnert sich Dominic Stalder (41) an die Anfangszeit, als sein Vater Albert (66) als Franchisenehmer von Spar im Geissenstein-Quartier begann. «Ich war damals 50, Geschäftsführer einer Getränkefirma, sah das Inserat und wollte es noch mal wissen», erzählt Albert Stalder lächelnd und ruft – wie noch oft während des Gesprächs – gleich Passanten «Sali zäme» zu. Man kennt sich im Quartier.

Familie Stalder mit Team.
Bild: Bild: Nadia Schärli (Luzern, 31. Oktober 2022)

Als Franchisenehmer muss die Familie das Inventar und den Ladenumbau von 2018 selbst finanzieren. «Die Eisenbahngenossenschaft und Spar Schweiz haben uns damals sehr unterstützt. Inzwischen führt Maja Stalder (63) mit ihrem Mann und ihrem Sohn den Spar Geissenstein bereits seit 15 Jahren. Auf 450 Quadratmeter verkaufen sie schon lange gluten- und laktosefreie Produkte oder auch regionales Bier. «Wir besuchen alle Produzenten von regionalen Produkten», betont Dominic Stalder.

Auf Du und Du mit der Kundschaft

Doch die Familie bietet nicht nur ein interessantes Sortiment, sondern tut auch sonst viel für das Quartier. «Wir müssen ja die Leute auf den Platz bringen», erläutert Albert Stalder. So ist die Familie mit der Kundschaft per Du und organisiert immer wieder Anlässe: Mal ein Open Air mit Peach Weber oder ein kleines Kennenlernfest. «Während der WM haben wir mit 300 Paletten eine Tribüne gebaut und ein Public Viewing organisiert. Oder an Weihnachten haben wir immer 500 Weihnachtsbäume und ein altes Karussell hier, das die Kinder gratis benützen dürfen», erzählt Albert Stalder.

Den Anerkennungspreis Quartierleben der Stadt Luzern hat die Familie sich aber nicht nur mit Veranstaltungen verdient, sondern mit harter Arbeit. Dominic Stalder erzählt:

«Wir fangen schon um 5 Uhr an, damit die Gipfeli und Sandwichs um 6 Uhr bereit sind. Jeder Tag haben wir im Prinzip wieder Eröffnung.»

Aber wenn sie abends sagen können, dass es ein cooler Arbeitstag war, habe es sich gelohnt. Die Familie, die in Emmenbrücke lebt, hat die Aufgaben untereinander aufgeteilt: «Dominic kümmert sich um das Gemüse und die Bio- und Demeter-Abteilung mit über 1000 Produkten, die Lehrlinge und das Büro, Albert um das Brot, die Getränke und die Lieferungen an die Kitas und ich bin für das Non-Food zuständig und bin Mädchen für alles», erklärt Maja Stalder. Selten hänge auch mal der Haussegen schief. «Aber die Kundschaft merkt das nicht. Und wenn wir abends heimgehen, haben wir das auch geklärt», so Dominic Stalder.

Über das Preisgeld wird abgestimmt

Im nächsten Jahr wird Albert Stalder kürzertreten. «Ich freue mich darauf, nicht mehr jeden Tag um 5 Uhr im Laden sein zu müssen. Aber ganz aufhören will ich nicht», meint er schmunzelnd. Ein ehemaliger Lehrling der Familie, der später seinen eigenen Laden aufbauen will, wird sein Nachfolger. Doch vorher überlegen die drei, wie sie das Preisgeld von 5000 Franken ausgeben wollen. «Unser Team hat ebenfalls grossen Anteil an diesem Preis, darum haben wir alle gebeten, Ideen aufzuschreiben, was sie gemeinsam unternehmen wollen. Dann stimmen wir darüber ab», verrät Albert Stalder. Einen Teil des Geldes wollen die Stalders auch fürs Karussell zur Seite legen.

Die Familie war von ihrem Gewinn überrascht, denn sie wissen nicht, wer sie für den Anerkennungspreis angemeldet hat. Dass Albert Stalder aber erst kürzlich zum Mr. Spar Schweiz ernannt wurde und sie schon den goldenen Lollipop des Kinderparlaments gewonnen hat, zeigt, dass sie im Quartier angekommen sind. Und dass die Bewohner sie tatsächlich gernhaben.

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