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Luzern

Stadt Luzern will nächstes Jahr den Verkehr an 19 Stellen dosieren

Damit der Verkehr auf den Hauptachsen flüssiger läuft, wird er bei Ausfahrten und auf Nebenstrassen zurückgehalten – so sieht es das Luzerner Gesamtverkehrskonzept vor. Nächstes Jahr werden nun zahlreiche Massnahmen umgesetzt. Kostenpunkt:  2,57 Millionen Franken.

Stefan Dähler

Mit vielen kleinen Massnahmen will die Stadt Luzern dem Verkehrschaos in der Innenstadt entgegenwirken. Dafür hat sie mit dem Kanton, dem Verkehrsverbund und Luzern Plus ein Gesamtverkehrskonzept erarbeitet. Dieses sieht vor allem die Installation mehrerer Dosierungsanlagen auf Nebenstrassen und bei Parkhaus-Ausfahrten vor. So wird der Verkehr zurückgehalten, damit er auf den Hauptstrassen besser fliesst. Dadurch soll vor allem der ÖV, der bekanntlich oft auf Hauptstrassen unterwegs ist, zuverlässiger werden.

Vorgestellt worden ist das Konzept bereits vor über zwei Jahren. Nun geht es an die Umsetzung. Nächstes Jahr will die Stadt Luzern total 23 Massnahmen realisieren, wie sie mitteilt. Das sind unter anderem folgende (siehe Grafik):

  • Insgesamt soll an 19 Stellen während der Stosszeiten der Verkehr dosiert werden. «Es handelt sich um zwölf neue Anlagen, davon fünf in Parkhäusern», sagt Thomas Karrer, Projektleiter Verkehrssteuerung Stadt Luzern. Die Restlichen werden mit bestehenden Ampeln realisiert. Während der Hauptverkehrszeit dürfte es Wartezeiten von zwei bis drei Minuten in den Nebenstrassen geben. «Dafür läuft der Verkehr in den Hauptachsen flüssiger.» Negative Auswirkungen auf die Quartiere erwartet die Stadt kaum, weil Schleichwegfahrten durch Nebenstrassen künftig weniger attraktiv seien als heute.
  • Die Dreilindenstrasse, auf welcher der Bus oft im Stau steht, soll während der Stosszeiten stadteinwärts ab der Kreuzung Abendweg für Autos gesperrt werden. Diese würden stattdessen über die Adligenswilerstrasse umgeleitet. Der letzte, enge Abschnitt hinter der Hofkirche wird deswegen zu einer Einbahn. Weiter plant die Stadt auch dort eine Dosierungsampel, damit es bei der Einfahrt in die Stadthofstrasse nicht zu einem Chaos kommt. «Die Wartezeiten für die Autos sollten sich dadurch aber nicht verändern», sagt Karrer.
  • Weiter wird auf der Arsenalstrasse in Kriens stadtauswärts zwischen den Einmündungen Eichwald- und Grosshofstrasse ein Einbahnregime eingeführt. Künftig soll auch der 14er-Bus dort durchfahren. Heute absolviert er eine Schlaufe rund um den A2-Anschluss und die Eichwilstrasse. Die Arsenalstrasse soll Teil der Süd-Allee zwischen Luzern, Kriens und Horw werden.
  • Die Bushaltestelle Casino-Palace wird zur Hauptverkehrszeit stadteinwärts in eine elektronische Fahrbahnhaltestelle umgewandelt. So kann der Bus als «Pulkführer» in Richtung Luzernerhof bevorzugt werden. Bauliche Massnahmen sind nicht vorgesehen. Die Busbucht bleibt bestehen, der Bus kann während des Halts aber nicht überholt werden.
  • Die Einmündung von der Libellenstrasse in die Maihofstrasse wird von zwei auf eine Fahrspur reduziert, zudem entsteht dort eine Fussgängerschutzinsel. «Zwei Spuren sind für das heutige Verkehrsaufkommen überdimensioniert», sagt Karrer.

Für die Umsetzung sämtlicher Massnahmen rechnet die Stadt mit Kosten von 2,57 Millionen Franken. Der Grosse Stadtrat hat den Bruttokredit 2016 bereits bewilligt. Effektiv bezahlen muss die Stadt 1,46 Millionen Franken, der Rest entfällt auf den Bund, den Kanton Luzern und andere Gemeinden. Bereits umgesetzt wurden folgende Massnahmen: Verlängerung der Busspur an der Pilatusstrasse, Fahrbahnhaltestelle Haldensteig, elektronische Fahrbahnhaltestelle Maihofmatte und Busschleuse beim Kreisel Schachenweid in Ebikon.

Weiter wird nächste Woche die elektronische Busspur auf der Spitalstrasse in Betrieb genommen. Die dort umgesetzten Massnahmen sind jedoch nicht Teil des 2,57-Millionen-Kredits für das Gesamtverkehrskonzept.

Hinweis: Die für 2019 geplanten Massnahmen liegen vom 5. bis 24. September öffentlich auf. Einsehen kann man sie beim Tiefbauamt der Stadt Luzern an der Industriestrasse 6, werktags von 8 bis 11.45 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Am 11. September um 18 Uhr findet dort zudem eine öffentliche Informationsveranstaltung statt.

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