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Mobilität

Stadt Luzern rüstet auf: Fortan können «Nextbikes» an 89 Standorten gemietet werden

Das neue Luzerner Veloverleihsystem ist offiziell in Betrieb genommen worden. Die Stadt strebt damit ein höheres Veloaufkommen an. Spätestens ab Juni stehen auch 100 E-Mietbikes zur Verfügung. 

Von links nach rechts: Daniel Furrer, Geschäftsleiter Caritas Luzern, Grünen-Stadtrat Adrian Borgula und Marco Weigert, Director Business Strategy bei Nextbike mit zwei Nextbike-Velos.
Bild: Bild: Philipp Schmidli (Luzern, 28. 4. 2023)

Jetzt ist es so weit: Nach einer Verzögerung aufgrund von technischen Problemen hat die Stadt Luzern am Freitagvormittag offiziell den Startschuss für das neue Veloverleihsystem gegeben. Ab heute, dem 28. April 2023, stehen fabrikneue Velos des Anbieters «Nextbike by Tier» zur Verfügung. Es sind insgesamt 370 an der Zahl, die an 89 Standorten in Luzern gemietet werden können – zuvor waren es 76. Einwohnerinnen und Einwohner sowie Mitarbeitende der Stadt Luzern können die Velos während der ersten 30 Minuten gratis nutzen.

Alle 300 Meter eine Ausleihstation

Umwelt- und Mobilitätsdirektor Adrian Borgula betont diesbezüglich: «In 30 Minuten ist man vielleicht nicht über den Littauerberg geradelt, aber alle Ziele in der Luzerner Innenstadt sind während dieser Zeit erreichbar.» Borgula sieht im Veloverleihsystem, das seit zehn Jahren in Luzern angeboten wird, ein Erfolgsmodell. Man wolle jetzt einen niederschwelligen Zugang in den Quartieren schaffen. Denn das neue Veloverleihsystem soll für alle nutzbar sein: «90 Prozent der Luzerner Bevölkerung haben weniger als 300 Meter zur nächsten Ausleihstation», erklärt der Grünen-Stadtrat.

Ab sofort können 370 Nextbike-Fahrräder an 89 Standorten in Luzern gemietet werden.  
Bild: Bild: Philipp Schmidli (Luzern, 28. 4. 2023)

Bei den E-Bikes sieht die Situation etwas anders aus: Einzelne E-Bikes, die für alle Personen in den ersten 30 Minuten vier und danach zwei Franken pro 15 Minuten kosten, stehen zwar bereits zur Verfügung. Doch der Grossteil ist noch nicht in Betrieb gesetzt und soll bis spätestens Ende Juni einsatzbereit sein. Die Akkus der E-Bikes, von denen 100 Stück in Luzern bereitgestellt werden, haben eine durchschnittliche Reichweite von 80 Kilometern. Diese Zahl sei aufgrund von Temperatur- und Steigungsunterschieden aber mit Vorsicht zu geniessen, erklärt Oliver Rippstein, Leiter Velomobilität der Caritas Luzern.

Die Caritas ist bis dato für die Bewirtschaftung der Mietbikes zuständig gewesen - und wird dies auch weiterhin bleiben. Stadtrat Borgula sieht das als Vorteil, «weil man so bestehende Synergien weiterhin nutzen kann». Daniel Furrer, Geschäftsleiter der Caritas Luzern, verweist auf die starke Entwicklung von Ausleihvelos in der ganzen Region. So würden in naher Zukunft 300 weitere Ausleihstationen in der Zentralschweiz folgen. «Wir freuen uns, dass wir weiterhin dabei sein können. Die Bewirtschaftung ist unser Kernbusiness, und wir verfügen über viel Know-how aufgrund unserer langjährigen Erfahrung», sagt Furrer.

Vorbildlicher Umgang mit Mietvelos

Wie Oliver Rippstein erklärt, setzt die Caritas die Mietvelos im Schnitt sechs bis sieben Jahre ein. Dies sei im internationalen Vergleich ein hoher Wert. «Hauptgrund dafür ist die Schweizer Vandalierungsquote bei Mietvelos, die mit einigen wenigen Prozenten deutlich tiefer als im Ausland ist», sagt Rippstein. Die Schweizer Bevölkerung geht also vergleichsweise vorbildlich mit den Mietbikes um.

Apropos Vorbild: Stadtrat Adrian Borgula hofft, dass sich das Veloaufkommen in Luzern durch das neue Verleihsystem erhöht. Auch touristisch könne das Veloverleih-Angebot interessant sein. «Das wiederum erhöht das Ansehen der Stadt Luzern als moderne Stadt», sagt der Umwelt- und Mobilitätsdirektor.

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