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Luzern

Spital-Neubau in Wolhusen: Parkplatzpläne sorgen für Kritik

Das Luzerner Kantonsspital will in Wolhusen 350 Aussenparkplätze bauen. Dies gibt in der Gemeinde zu reden.
So soll der Spitalneubau in Wolhusen dereinst aussehen. (Bild: PD)

Roseline Troxler

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) investiert in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Franken in seine Infrastrukturen (wir berichteten). Eine grosse Rochade gibt es am Hauptstandort in Luzern, gebaut wird aber auch auf der Landschaft.

In Wolhusen erfolgt noch diesen Monat die Baueingabe für den Spitalneubau. Peter Schilliger, Vizepräsident des Spitalrats des Luzerner Kantonsspitals, sagt auf Anfrage: «Wir sind am Finalisieren der Baueingabe, welche diese oder nächste Woche eingereicht wird. Ausserdem wird diese Woche das Baugespann in Wolhusen aufgestellt.» Der Neubau ersetzt das bisherige, in den 1970-Jahren fertiggestellte Gebäude. Die Luzerner Regierung sowie der Spitalrat haben in den Jahren 2011 und 2014 entschieden, in Wolhusen einen Neubau zu planen. Im Januar 2018 wurde das Siegerprojekt Paimio bekanntgegeben (wir berichteten).

Kostendach liegt bei 110 Millionen Franken

Das Kostendach für die Investitionen in Wolhusen liegt bei 110 Millionen Franken. Nicht in dieser Summe inbegriffen sind Nebengebäude, Parkplätze, der Rückbau des bisherigen Spitalgebäudes sowie eine Hausarztpraxis, welche durch Externe gemietet wird. Der flache Neubau mit einer Länge von 120 und einer Breite von 50 Metern soll nördlich des jetzigen Gebäudes entstehen.

Nächsten Montag findet eine Informationsveranstaltung für die Anwohner statt. Die letzte solche Veranstaltung war öffentlich. Darauf wird nun laut Peter Schilliger verzichtet, weil sich das Projekt gegenüber dem letzten Mal kaum verändert hat. Er sagt:

«Einziger Unterschied ist, dass die 130 geplanten unterirdischen Parkplätze nun oberirdisch erstellt werden sollen.»

Für die Erschliessung plant das Spital somit, wie heute, insgesamt 350 Aussenplätze zu bauen. Dafür wird mit Investitionen von zirka 4,5 Millionen Franken gerechnet.

Die Parkplatzpläne sorgen in der Gemeinde mit rund 4400 Einwohnern für Diskussionen – insbesondere weil damit mehr Fläche verbaut wird als mit einem Parkhaus. Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (CVP) verweist diesbezüglich an die Spitalleitung. Peter Schilliger sagt zur Kritik von Einwohnern: «Der Bau eines Parkhauses wurde geprüft – und zwar in zig verschiedenen Varianten.» Dass dieses Vorhaben verworfen worden sei, liege an der Finanzierung. «Ein Parkhaus hätte vier bis fünf Millionen Franken mehr gekostet. Dieses Geld hätte man anderswo im Gebäude einsparen müssen», betont er.

Öffentliche Ausschreibung als Hürde genannt

Doch hätte nicht auch ein privater Investor für ein Parkhaus gefunden werden können? «Diskussionen, mit einem privaten Investor zusammenzuspannen, liefen», sagt Schilliger auf Anfrage. Er meint, dass eine Realisierung chancenlos gewesen wäre. «Ein privates Spital wie die Klinik Hirslanden hat viel mehr Möglichkeiten, einen privaten Investor ins Boot zu holen. Das Luzerner Kantonsspital hingegen muss ein solches Projekt öffentlich ausschreiben. Das bedeutet deutlich höhere Hürden.»

Auf die Frage, ob die Spitalleitung durch die Parkplätze keine Einsprachen erwartet, sagt der FDP-Nationalrat: «Schon heute gibt es beim Spital Wolhusen Parkplätze auf der Fläche.» Und er unterstreicht, dass die geplante Variante für die Anwohner gar besser sei, als wenn sie an ein grosses Parkhaus blicken müssten. Wie Schilliger weiter ausführt, wird es zwei Parkbereiche geben. Einer soll in der Nähe des Eingangs zu liegen kommen. Dieser ist für die Spitalbesucher vorgesehen. Die Parkplätze etwas weiter entfernt vom Spitalneubau werden für die Mitarbeiter reserviert sein, wodurch es weniger Zu- und Wegfahrten geben werde als beim anderen, näher gelegenen Bereich.

Wolhuser Gemeinderat bestätigt Gespräche

Der Wolhuser Gemeindepräsident Peter Bigler (FDP) verweist bei der Anfrage zum Parkplatz-Thema auf die Informationsveranstaltung vom kommenden Montag. «Bis zu dieser Veranstaltung kennen wir die Details der Baueingabe nur bedingt», sagt der Gemeindepräsident. Das Baugesuch – inklusive der Aussenparkplätze – werde nach der Eingabe aber detailliert angeschaut. Auf die Frage, ob der Gemeinderat nicht eine Parkhausvariante bevorzugt hätte, sagt Peter Biger:

«Der Bau eines Parkhauses ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich, wie das Luzerner Kantonsspital festgestellt und uns mitgeteilt hat.»

So gebe es viele Auflagen, welche das gesamte Projekt verzögert hätten. Bigler bestätigt ausserdem, dass die Variante mit einem privaten Investor geprüft worden sei. «Es haben Gespräche stattgefunden, die Pläne wurden aber wieder verworfen.»

Gemeinderat hofft auf Einhalten des Zeitplans

Befürchtet der Gemeinderat eine Verzögerung des Projekts durch Einsprachen von den Anwohnern? «Wie die Stimmung bei den Anwohnern aussieht, werden wir am Montag feststellen, wenn weitere Fakten zum Projekt präsentiert werden», sagt Bigler. Er hofft, dass der Zeitplan für den Spitalneubau eingehalten werden kann. «Wir werden die Baueingabe zügig prüfen und mögliche Einsprachen diskutieren.»

Laut den Plänen des Luks soll der Bau 2023 fertiggestellt werden. Ohne Einsprachen soll im kommenden Frühling der Spatenstich erfolgen.

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