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Zug

Spendable Greth zieht durch die Zuger Gassen

Den Höhepunkt jedes Güdelmontags bildet der Tanz von Greth Schell und ihren Lölis durch die Zuger Altstadt. Auch dieses Jahr wieder folgten den acht getupften, historischen Figuren viele kleine Fans.

Zurück im heimatlichen Casino – man war in den letzten beiden Jahren wegen der Renovationsarbeiten auf den Balkon des Hotels Ochsen ausgewichen –, zeigte sich die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug am Güdelmontag gemeinsam mit Greth Schell und ihren sieben tanzenden Lölis in unverminderter Spendier- und Feierlaune.

Vom noblen Balkon herab warfen die elegant gekleideten und einheitlich behuteten Zunftherren schon mal Orangen und Brötli ins wild schreiende Kinderpublikum, während sich die getupften Hauptfiguren für ihren Auftritt rüsteten. Als sie dann schliesslich Süüblatere-schwingend aus den Toren des Casinos traten, mussten die vielen begeisterten Kinder mit ihren «Greth Schällebei»-Rufen gegen das Getöse eines Sturms anschreien, der zu allem Übel alsbald scharfe Regentropfen vor sich herpeitschte.

Davon gänzlich unbeeindruckt liessen die kleinen Piraten, Einhörner, Prinzessinnen und Superhelden nicht davon ab, ihr Bettelgeschrei die Dezibel-Skala hochzujagen und immer aufgeregter um das alte Weiblein mit seinem weinseligen Ehemann im Chrätze (Hutte) sowie die heiteren Lölis herumzutanzen. Diese antworteten mit der Aufforderung: «Luter!», und schlugen den Weg Richtung Greth Schell Brunnen und Unteraltstadt ein, tatkräftig unterstützt von den Zunftherren, die ihrerseits neben den bereits verteilten Orangen und Brötchen mit Würsten und Schoggitalern nun die gluschtige Füllung dazu lieferten.

Lange Tradition

War man ausgeschossen, was angesichts des stattlichen Publikumsaufmarsches jeweils rasch der Fall war, bediente man sich eines Zwischendepots, die wohlweislich an verschiedenen Orten auf der Strecke angelegt worden waren, verschwand kurz und kehrt mit vollen Taschen wieder. Die Zunftmusikanten in Arbeitskluft und Schürze trugen mit schmissigen Märschen das Ihrige zur allgemeinen Unterhaltung und Steigerung des Lärmpegels bei. Sie hatten den Anlass traditionsgemäss mit einem Konzert auf dem Casinobalkon eröffnet und beglückten den Zug im Anschluss mit zwei weiteren musikalischen Einlagen.

Bereits in der dritten Generation Mitglied der Zunft, begleitete der 60-jährige Alt-Kerzenmeister Urs Schwerzmann zum 20. Mal den Greth-Schell-Zug. «Schon als Goof bin ich dabei gewesen. Es war das Grösste für mich», erinnerte er sich und betonte: «Es ist ein wunderschöner Anlass, der den Zusammenhalt der Urzuger fördert. Und es ist eine Ehre für mich, dabei zu sein.»

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