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Luzern

Spange Nord: Chance für einen Neuanfang

Der Entscheid überrascht: Der Luzerner Regierungsrat präsentiert eine Minivariante des Autobahnzubringers Spange Nord. Damit werden verhärtete Fronten aufgeweicht.
Alexander von Däniken, Leiter Ressort Kanton

Alexander von Däniken

Selten hat ein Bauprojekt die Beziehung zwischen Stadt und Kanton Luzern so strapaziert wie die Spange Nord. Der Kanton pochte auf einen gut ausgebauten Zubringer für den neuen Autobahnabschnitt Bypass des Bundes. Der Stadtrat hielt die neue Strasse zwischen Schlossberg und Anschluss Lochhof für überdimensioniert, die Quartierbewohner liefen Sturm.

Nun rudert der Kanton zurück: Notwendig sei nur noch die Fluhmühlebrücke. Das erstaunt, stellte das federführende Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement doch jahrelang auf Mobilitätsmessungen ab, die eine vollausgebaute Spange als beste Lösung darstellten. Sekundiert wurde der Kanton vom Bund– mit den gleichen Zahlen und der Aussage, den Bypass gebe es nur mit Spange. Die betroffenen Quartierbewohner fühlten sich umso mehr übergangen, als der Kanton kommunikativ nicht überzeugen konnte.

Der Kurswechsel ist die Folge einer Kaskade: Der Widerstand der Stadt führte im Frühling 2018 zu einem 6,5-Millionen-Franken schweren Planungskredit des Kantonsrats mit der verbindlichen Auflage, alle Varianten nochmals zu prüfen – auch eine Null-Lösung ohne Spange Nord.

Das Resultat dieser Prüfung hat nun mit Fabian Peter der neue, unvoreingenommene Departementsvorsteher verkünden können. Es sollte nicht als Endergebnis gesehen werden. Sondern als Chance für einen Neuanfang. Wie verträglich ist die Fluhmühlebrücke für das Quartier um Basel- und Bernstrasse? Welche Pläne hegt der Kanton nun am Schlossberg? Soll auch die Metro-Idee miteinbezogen werden? Diese und weitere Fragen verdienen eine sachliche Debatte – ohne Scheuklappen und mit gegenseitigem Verständnis.

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