Roseline Troxler
Seit Mitte Oktober ist klar: Die beiden Stadträtinnen von Sursee kandidieren für eine weitere Legislatur. Während Heidi Schilliger Menz (FDP, Bildung) bereits im September angekündigt hat, sich wieder zur Wahl zu stellen, wartete Jolanda Achermann Sen (SP, Soziales) noch zu.
Drei Sitze werden im Frühling neu vergeben. Stadtpräsident Beat Leu (CVP), Michael Widmer (ebenfalls CVP, Finanzen) und Bruno Bucher (FDP, Bau) treten zurück (wir berichteten).
SP-Stadträtin kandidiert erneut fürs Sozialressort
Die SP kündigte im September an, dass sie das Vorgehen kommunizieren will, sobald feststeht, ob Jolanda Achermann erneut kandidiert. SP-Präsident Martin Bisig sagt nun auf Anfrage: «Wir sind der Meinung, dass aufgrund der Resultate der kantonalen und nationalen Wahlen das linke Politspektrum, also SP und Gründe zusammen, Anspruch auf zwei Sitze hat. Wir sind diesbezüglich im Gespräch mit den Grünen und werden sie unterstützen, wenn sie eine valable Person aufstellen.» Bereits klar ist laut Bisig, dass Jolanda Achermann wieder für das Sozialressort kandidiert. «Es gibt einige Projekte, welche sie weiterführen will.» Nicht ausgeschlossen sei, dass die SP eine zweite Kandidatur prüft, falls die Grünen keine geeignete Person finden. «Wir gehen aber nicht von diesem Szenario aus», betont der SP-Präsident.
Martin Bisig räumt ein, dass es nicht einfach sei, geeignete Personen für ein solches Amt zu finden. «Dies liegt unter anderem an den Pensen. Ein Stadtrat arbeitet zwischen 50 und 60 Prozent.» Ausserdem müssen in Sursee Personen direkt in ein Ressort gewählt werden, was eine zusätzliche Hürde darstellen könne.
Grüne wollen «keine Bisherigen angreifen»
Die Grünen haben bereits im September kommuniziert, dass sie bei den Stadtratswahlen antreten möchten. Auf Anfrage sagt Parteipräsident Samuel Zbinden nun: «Unser Fokus richtet sich auf die zwei frei werdenden Ressorts und das Stadtpräsidium – wir wollen keine der beiden Bisherigen angreifen.» Diese würden sehr gute Arbeit leisten. «Welches der drei Ressorts am Ende in Frage kommt, hängst sehr stark vom Profil der Kandidatur ab.» Derzeit frage eine Findungskommission verschiedene Persönlichkeiten an. Die Grünen machen sich laut Zbinden aber auch zum Stadtpräsidium Gedanken. «Es ist nicht gottgegeben, dass die CVP in Sursee den ‹Stapi› stellt.»
Die bisherige Stadträtin Heidi Schilliger hat wie Jolanda Achermann kein Interesse am Amt des Stapis. Auf Anfrage sagt sie: «Ich kandidiere nicht für das Stadtpräsidium. Motiviert stelle ich mich jedoch für eine weitere Legislatur für das Ressort Bildung und Kultur zur Verfügung. Dies im Sinne einer ‹doppelten Kontinuität›.» Sie freue sich, sowohl innerhalb des Ressorts wie auch auf Ebene des Gesamtstadtrats Strategien, Stossrichtungen und Projekte zielführend weiter zu bearbeiten.
Ziel der FDP ist es, zwei Sitze zu halten. Parteipräsident Hans Bachmann sagt auf Anfrage: «Die Findungskommission der FDP Sursee hat ihre Arbeit aufgenommen und ist im Gespräch mit möglichen Kandidierenden für den Stadtrat.» Aufgrund der diversen Rücktritte sei man nicht auf ein Ressort fixiert. Zum Sitzanspruch von Links-Grün meint er: «Stadtratswahlen sind Personenwahlen. Es hängt alles vom Format der Kandidaturen ab.» Die Stimmbürger würden Personen unabhängig von der Parteistärke wählen. «Dies hat sich bereits bei den Regierungsrats- und Ständeratswahlen gezeigt.»
CVP will wieder den Stapi stellen
Auch die CVP, welche zwei Abgänge verzeichnet, will wieder zwei Kandidaten stellen. «Wir werden auch alles Mögliche tun, um das Stadtpräsidium zu halten», betont Parteipräsidentin Susanne Stöckli. Man sei in engem Kontakt mit den Liberalen, führt sie aus. «Wir wollen uns nicht mit einer Kandidatur für dasselbe Ressort konkurrieren.» Die Wahl ins Ressort sei ebenso eine Herausforderung wie die Tatsache, dass es bei der Pensenhöhe noch zu Veränderungen kommen könne. An der Gemeindeversammlung vom 16. Dezember wird über eine Erhöhung von 250 auf 320 Prozent abgestimmt.
Namen von Kandidaten kann Stöckli derzeit noch nicht nennen. «Da wir früh wussten, dass die beiden Bisherigen nicht mehr antreten, konnten wir zeitig die Fühler ausstrecken.» Ziel sei es, bis zur Parteiversammlung vom 2. Dezember Namen zu nennen. Nach der Nominationsversammlung vom 14. Januar wird definitiv klar sein, mit wem die CVP antritt.
Einen Kandidaten stellen will auch die SVP, wie deren Präsident Karl Randa sagt. «Wir führen derzeit Gespräche mit möglichen Kandidaten.» Ziel sei es, bis Ende Monat Aussagen machen zu können. Den Anspruch betont Randa wie folgt: «Bei den Nationalratswahlen haben wir schliesslich am zweitmeisten Listenstimmen gemacht.»