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Kanton Luzern

SP scheitert mit ÖV-Vergünstigung für Wenigverdienende

Trotz steigenden Lebenshaltungskosten: Menschen mit tiefen Einkommen bezahlen weiterhin gleich viel für den ÖV wie alle anderen, entschied das Luzerner Kantonsparlament.

Pendlerinnen und Pendler am Bahnhof Luzern.
Bild: Bild: Boris Bürgisser (28. Januar 2022)

Deutschland sorgte im vergangenen Sommer mit dem 9-Euro-Ticket für Schlagzeilen. Zumindest zeitweise konnte der öffentliche Nahverkehr vergünstigt genutzt werden, während die Benzinpreise stiegen. Steigende Kosten gibt es auch im Kanton Luzern, wie die Surseer SP-Kantonsrätin Sara Muff feststellte. Sie forderte den Regierungsrat deshalb mit einem Postulat auf, temporäre ÖV-Vergünstigungen für Menschen mit tiefen Einkommen zu prüfen. So könnten Gutscheine an Bezügerinnen und Bezüger von individueller Prämienvergünstigung abgegeben werden.

Unterstützung erhielt Muff aber nur von den Grünen. Alle anderen Parteien und der Regierungsrat lehnten den Vorstoss ab. Es sei schlicht das falsche Instrument, argumentierte Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (Mitte). Und GLP-Sprecher Andras Özvegyi sagte, dass wenn überhaupt der ÖV für alle vergünstigt werden müsse. Eine Gruppe zu bevorzugen, sei falsch und ausserdem nicht umsetzbar. Sara Muff machte darauf aufmerksam, dass die steigenden Preise gerade jene Menschen treffen, die jetzt in der Diskussion kaum vertreten seien. Der Appell nützte nichts, der Vorstoss wurde mit 59 zu 29 Stimmen abgelehnt.

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