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Luzern

SP-Postulat fordert Urlaub für Schwangere vor der Geburt

Die Schweiz hinkt beim Schwangerschaftsurlaub hinten nach. Nun soll aufgeholt werden – die Stadt Luzern hätte damit die Chance auf eine Vorbildfunktion.

Eine Erhebung des Bundes von 2018 zeigt, dass 70 Prozent der Schwangeren in der Schweiz zwei Wochen vor der Geburt krankgeschrieben werden. Denn die Schweiz kennt – anders als alle EU-Staaten – den bezahlten Mutterschaftsurlaub vor der Geburt nicht. Dies will die SP-Fraktion im Grossen Stadtrat mittels Postulat ändern.

Die Erwartung, dass Frauen bis zur Geburt arbeiten sollen, sei gesundheitlich unhaltbar und entspreche nicht der Realität, schreibt Postulantin Maria Pilotto. «Ein vorgeburtlicher Mutterschutz wäre ein wichtiger Fortschritt, der sich positiv auf die Geburt, die Erholung im Wochenbett und die Gesundheit von Mutter und Kind auswirkt.»

Gesamter Urlaub soll bis zu 19 Wochen dauern

Das Postulat fordert den Luzerner Stadtrat auf, die Personalverordnung für Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung anzupassen: Es soll ein bezahlter vorgeburtlicher Schwangerschaftsurlaub von drei Wochen verankert werden. Der 16-wöchige Mutterschaftsurlaub soll vollständig nach der Niederkunft eingelöst werden können.

«Die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte wären attraktiver, wenn auch städtische Betriebe wie etwa Viva, EWL oder VBL den Urlaub vor der Geburt einführen würden», ist Maria Pilotto überzeugt. Zudem gäbe es Planungssicherheit, «denn so weiss jeder Betrieb: Die schwangere Mitarbeiterin ist drei Wochen vor der Geburt nicht auf der Arbeit. Auch könnte die Stadt Luzern eine Vorbildfunktion einnehmen». Auf nationaler Ebene wird zurzeit aufgrund zweier Motionen eine gesamtschweizerische Lösung in dieser Frage diskutiert.

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