Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kanton Luzern sollen künftig Anspruch auf 18 Wochen Elternzeit haben. Die SP lanciert eine entsprechende Initiative, wie die Delegierten am Dienstagabend einstimmig beschlossen haben. Anspruch auf Elternzeit sollen beide Elternteile haben, unabhängig vom Geschlecht. Allerdings gilt dies nur für Personen, die im Kanton Luzern arbeiten – unabhängig vom Wohnort. Eine ähnliche Initiative wurde bereits von der SP Kanton Zürich lanciert.
Marcel Budmiger, Gewerkschafter und Chef der SP-Kantonsratsfraktion, betonte, dass es bei dieser Initiative um die Gleichstellung von Mann und Frau gehe:
«Frauen könnten künftig bei Einstellungsverfahren nicht mehr benachteiligt werden, nur weil sie schwanger werden könnten.»
Für Irritationen sorgte allerdings, dass die Elternzeit nur im Kanton Luzern gelten würde. Wer im Kanton Luzern wohnt und ausserhalb arbeitet, hat keinen Anspruch. Doch weil eine ähnliche Regelung für die gesamte Schweiz nicht absehbar ist, entschied sich die Partei, wenigstens auf kantonaler Ebene einen Elternurlaub ermöglichen zu wollen. Er hoffe, dass weitere Kantonalparteien nachziehen, «um den Druck zu erhöhen», sagte Kantonsrat Jörg Meyer.
Die Schweiz hinkt hinterher
Diskutiert wurde auch darüber, ob eine 18-wöchige Elternzeit nicht zu viel sei. Doch es gebe etliche Länder, die deutlich mehr anbieten würden, hiess es. «Die Schweiz hinkt hinterher», sagte Parteipräsident David Roth. Ein anderes Parteimitglied bezeichnete die Forderung nach 18 Wochen Elternzeit als mutlos.
Die Initiative liegt derzeit noch beim Kanton zur Vorprüfung. Wann die Unterschriftensammlung startet, ist noch offen.