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Obwalden

Solarenergie: Obwaldner Firma setzt noch mehr auf Naturstrom

Auf dem Dach des Hauptsitzes der Leister Gruppe sind nun 840 Solarzellen installiert. Mit diesen kann die Firma ihren Grundstromverbrauch decken.
Patrick Küng (links, Leiter Geschäftsfeld Gebäudetechnik, EWO) und Bruno von Wyl (Chief Technology Officer, Leister AG) auf dem Dach des Hauptsitzes der Leister Gruppe. (Bild: PD)

Florian Pfister

Das Dach des Leister-Hauptsitzes in Kägiswil liefert nun Strom für das Firmengebäude. Das Elektrizitätswerk Obwalden hat eine Fotovoltaikanlage installiert. Die Leister Gruppe will in erster Linie den CO2-Ausstoss reduzieren. «Uns ist sehr wichtig, klima- und umweltfreundlich zu sein», sagt Silke Landtwing, Mediensprecherin von Leister, auf Anfrage.

Auf einer Dachfläche von 2000 Quadratmetern wurden am Leister-Hauptsitz am Donnerstag insgesamt 840 Solarzellen installiert. Der durchschnittliche Jahresertrag dieser Fotovoltaikanlage beträgt rund 310'000 Kilowattstunden. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 68 Einfamilienhäusern, in denen jeweils eine vierköpfige Familie lebt, schreibt Leister in einer Medienmitteilung. Rund 85 Prozent des produzierten Stroms verbrauche Leister selbst. Ein Teilüberschuss entstehe bei schönem Wetter an Wochenenden und Feiertagen und werde in das Stromnetz des EWO eingespeist.

600 Fotovoltaikanlagen in Obwalden

Es sei nicht die grösste Fotovoltaikanlage im Kanton Obwalden, heisst es beim Elektrizitätswerk Obwalden auf Anfrage. Wo sich diese befindet, sei allerdings nicht bekannt, da nicht alle Anlagen erfasst seien. Mit 600 Fotovoltaikanlagen werde aktuell etwa 10,2 Millionen Kilowattstunden Strom in Obwalden produziert.

Wie viel die Fotovoltaikanlage effektiv vom gesamten Stromverbrauch des Technologiekonzerns abdeckt, ist Silke Landtwing nicht genau bekannt. «Sie deckt unseren Grundstromverbrauch ab. Also den Strom, den wir täglich für unsere IT-Anlage, Beleuchtung, Klimatisierung, Haustechnik sowie für Forschung und Entwicklung benötigen. Um unseren gesamten Verbrauch zu decken, produziert die neue Anlage nicht genügend Strom. Die restliche Energie stammt unter anderem aus Wasserkraft. Wir setzen möglichst auf Naturstrom», sagt sie.

Das Dach des Leister-Hauptsitzes wurde von Juni bis August saniert. Ende August begann die Installation der Fotovoltaikanlage. In einer Testphase wurde geprüft, ob alle Panels funktionieren und das neu sanierte Dach weiterhin dicht ist. Nun konnte die Anlage am vergangenen Donnerstag in Betrieb genommen werden. Den Auftrag hat das Elektrizitätswerk Obwalden übernommen. «Wir freuen uns, dass wir die Anlage im Auftrag der Leister AG von der Planung über die Montage bis hin zur Inbetriebnahme realisieren konnten», lässt sich Patrick Küng, Leiter Geschäftsfeld Gebäudetechnik des Elektrizitätswerks Obwalden, zitieren.

Solarzellen schützen das Dach

Die Firma Leister setzt damit ein Zeichen für die Nachhaltigkeit. Es ist nicht das erste Mal. Im Betriebsgebäude in Sarnen produziert der zweitgrösste Arbeitgeber Obwaldens bereits seit 1998 selber eigenen Strom. Dort sind eine Solarwall am Hochregallager sowie Solarpanels an der Südfassade des Leister-Betriebsgebäudes installiert. Darüber hinaus werden sowohl der Hauptsitz in Kägiswil als auch das Betriebsgebäude in Sarnen durch Wärmepumpen geheizt und gekühlt. «Die Leister Gruppe trägt durch die Reduktion des CO2-Ausstosses ihrer Gebäude seit über 20 Jahren zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei», sagt Silke Landtwing.

Bruno von Wyl, Chief Technology Officer bei der Leister Gruppe und unter anderem für die Bauprojekte verantwortlich, ergänzt: «Das zuvor sanierte Dach ist durch die auf der gesamten Dachfläche installierte Fotovoltaikanlage besser geschützt. Denn so können Witterungseinflüsse wie Hagel und direkte Sonneneinstrahlung nicht direkt auf die Dachabdichtung einwirken, sondern werden von den Fotovoltaikpanels abgefangen. Die Fotovoltaikanlage erhöht daher die Lebensdauer von Dachabdichtungen.»

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