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Luzern

So vielfältig leuchtet Luzern zurzeit: Kommen Sie mit auf einen Rundgang!

Die Stadt Luzern zeigt sich momentan im besten Licht. Dahinter steckt harte Arbeit, viel Engagement und Herzblut. Ein Rundgang zeigt, dass ohne Teamwork die Gassen dunkel wären. Ein Dankeschön an eine erhellende Tradition.

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Sandra Monika Ziegler (Texte) und Emanuel Ammon (Bilder)

Eine muntere Gruppe versammelt sich auf dem Schwanenplatz. Hierhin bestellte André Bachmann, Präsident des Vereins Weihnachtsbeleuchtung als Vertreter der City Vereinigung, für die Lichterwanderung durch die Luzerner Altstadt. Mit von der Partie auch zwei Urgesteine in puncto Weihnachtsbeleuchtung. Zum einen Franz Schmid, zum anderen Pierre Rüglander. Beide haben sich über Jahrzehnte für die Weihnachtsbeleuchtung in «ihrer» Gasse eingesetzt. Schmid in der Kapellgasse, Rüglander in der Weggisgasse.

«Einfach so» ist das Lichtermeer nicht entstanden, denn immer wieder kam die Frage: «Wer soll das bezahlen?» Dazu Pierre Rüglander, Präsident Quartierverein Altstadt: «Wir mussten bei den einzelnen Geschäften kassieren, das war bei drei Vierteln problemlos. Doch das letzte Viertel harzte und forderte manchen Brief und manches Gespräch.» Franz Schmid, der ehemalige Patron des gleichnamigen Ledergeschäftes, kann ebenfalls ein Lied davon singen. Gehört er doch zu den zwei verbleibenden Hauseigentümern, die in der Kapellgasse auch noch ein Geschäft führen.

Die Solidarität überwiegt

Die anderen Lokalitäten sind Filialen, mit Hauptsitz meist ausserhalb von Luzern oder gar im Ausland. «In Hamburg ist das Interesse klein an den Lichtern», erzählt Schmid. Öfters haben Schmid und Rüglander in die eigene Tasche gegriffen und so die Finanzen gesichert. Doch die Solidarität überwiegt und die Lichter hängen.

Und hier kommt Energie Wasser Luzern mit einem Viererteam ins Spiel. Innert drei Wochen verlegen sie zwei Kilometer Kabel und hängen über 100 000 Lämpchen an den richtigen Ort. Peter Kreienbühl und Arlind Jusufi – zwei der EWL-Truppe - schildern, welche Probleme sie im Vorfeld zu lösen haben. So muss zum Beispiel jedes Mal, wenn eine Fassade saniert wird, nachher kontrolliert werden, ob die Sicherheitshaken für die Beleuchtung noch vorhanden sind und ob die Zugkraft von 500 Kilogramm gewährleistet ist.

«Das war leider nicht immer der Fall. Manchmal fehlten die Haken und wir mussten eine Lösung finden», sagt Kreienbühl. Seit über 12 Jahre hängt Arlind Jusufi die Lichter in den Gassen und auf den Brücken: «Für mich ist es das Schönste, egal wie das Wetter ist.»

Machen Sie sich selber ein Bild und begleiten Sie uns auf einen Rundgang zu den schönen Beleuchtungen

1. Schwanenplatz

Bis zum 6. Januar leuchten in der Stadt Luzern die Weihnachtslichter. Dunkel wird es trotzdem nicht, denn am 10. Januar findet erstmals das Lichtfestival Lilu statt (wir berichteten). Hier am Schwanenplatz beginnt unsere Lichterwanderung. Im Grendel scheint die Beleuchtung in warmem Licht. Denn in ihrem ersten Jahr – 2016 - hatte sie noch ein blaues Licht. Die Deko ist geleast und wurde durch das Engagement von Roberto Casagrande realisiert.

2. Hertensteinstrasse

Hier wurde die erste Beleuchtung im Jahr 1958 aufgehängt. Es waren leuchtende Kugeln mit Sternenglanz. Danach gab es für einige Jahre Sterne, und vor nicht allzu langer Zeit waren es 242 Leuchtstäbe. Diese kamen jedoch nicht bei allen gut an. Seit sechs Jahren sind es wieder Kugeln. Total hängen jetzt in nahem Abstand 39 Kugeln über der Strasse. Dazu mussten die meisten Befestigungen erneuert werden, weil die Kugeln viel schwerer als die Stäbe sind.

3. Weggisgasse

Die metallenen Rundbögen mit dem fünfzackigen Weihnachtsstern zählen ebenfalls zur historischen Festbeleuchtung. Sie wurden in der Weggisgasse erstmals 1956 aufgehängt und zwei Jahre später mit neun Bögen in die Rössligasse weitergezogen. Insgesamt schmücken heute 25 solcher Sternbögen die beiden Gassen. Sie wurden, wie die anderen Beleuchtungen auch, mit modernen LED-Lampen versehen. Ansonsten strahlen sie wie anno dazumal.

4. Kapellgasse

Hier hängt seit 1949 der älteste Weihnachtsschmuck der Stadt Luzern. Es sind die gelbschimmernden, fünfzackigen Sterne. Zu Beginn wurden 30 solcher Sterne montiert, heute sind es noch 18, die anderen 12 lagert das EWL ein. Alle wurden saniert und mit LED-Leuchtmittel versehen. Früher schmückten sie auch den Kapellplatz. Aus diversen Gründen – auch finanziellen – verschwanden dort die Sterne. Heute sind am Kapellplatz die Bäume mit Lichterketten geschmückt.

5. Rathaussteg

Diese Beleuchtung besteht bereits seit 10 Jahren. Für den Auf- und Abbau muss die Brücke jeweils für einen Tag gesperrt werden. Das nehmen nicht alle Passanten gelassen, wie Peter Kreienbühl weiss: «Wer schnell auf den Zug will, muss einen Umweg über die Kapell- oder Reussbrücke machen, das passt nicht jedem.» Die Monteure müssen sich deshalb öfter einiges Unschönes anhören. Doch aus Sicherheitsgründen ist eine Absperrung unumgänglich.

6. Pfistergasse

Erstmals beleuchtet wurde hier mit dem Kronenmotiv bereits im Jahr 1954. Die Beleuchtung wurde in die Burgenstrasse, die Rütligasse und über die Reussbrücke bis zur Rössligasse erweitert. Es kamen Jahr für Jahr immer mehr Kronen dazu, so auch auf dem Franziskanerplatz. Insgesamt sind es heute 22 an der Zahl. Die Krone ist eine gewichtige Dekoration und wiegt pro Stück 30 Kilogramm, ausser diejenige auf der Reussbrücke, sie bringt satte 45 Kilogramm auf die Waage.

Zahlen und Fakten zur Luzerner Weihnachtsbeleuchtung

  • Erste Weihnachtsbeleuchtung: 1949
  • Betriebskosten pro Jahr: 200'000 Franken
  • Energieverbrauch: 6000 Kilowatt
  • Geschäfte zahlen freiwillig einen Beitrag von: 50'000 Franken
  • Die Beleuchtung brennt bis am: 6. Januar 2019
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