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Zug

So reagiert E-Trottinett-Anbieter Circ auf die Kritik der Gemeinden

Einzelne Zuger Gemeinden sind mit den neuen E-Trottinetts nicht zufrieden. Der Anbieter Circ nimmt Stellung.

Laura Sibold

In Baar verunfallte kürzlich ein betrunkener E-Trottinett-Fahrer, Gemeinden klagen über herumliegende Scooter und derzeit wird eine mediale Lawine über prekäre Anstellungsbedingungen und mangelnde Kontrolle losgetreten (Ausgabe von gestern). Was sagt Circ, einer der grössten E-Scooter-Anbieter der Schweiz und bisher der einzige in Zug, zu den Vorwürfen? Torge Barkholtz, Geschäftsführer von Circ Schweiz, nimmt im Interview Stellung.

In Zug, Baar und Cham gibt es die E-Trottis seit rund drei Monaten. Die Begeisterung ist teilweise schon abgeflaut. Wie nehmen Sie das wahr?Torge Barkholtz: Die Begeisterung hat seit dem Start in Baar und Cham noch zugenommen. In der Region Zug ist die Nachfrage nach dieser neuen effizienten Mobilität sehr gross. Ein häufiger Vorwurf ist aber: Die Trottis werden falsch parkiert und behindern Verkehrsteilnehmer. Leider kommt es vor, dass E-Trottis falsch parkiert werden. Hier braucht es noch ein wenig Zeit und mehr Information. Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen über unsere App die Nutzer über korrektes Fahren und ordentliches Parkieren informieren. Wir werden ebenfalls zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen, die laufend unterwegs sind und sich um die E-Trottinetts auf den Strassen kümmern, diese ordentlich parkieren und kleinere Sicherheitschecks direkt an Ort und Stelle prüfen. Eine Gemeinde äusserte den Eindruck, dass die Scooter nicht regelmässig eingesammelt werden. Ist dem so? Wir haben ein Logistik-Team vor Ort und ein Lager in Baar. Unsere Mitarbeiter sind laufend unterwegs und sammeln E-Trottinetts, die aufgeladen und gewartet werden müssen, ein, fahren diese ins Lager und stellen sie anschliessend wieder bereit. Werden uns falsch parkierte E-Trottinetts gemeldet, oder solche die andere Verkehrsteilnehmer behindern, räumen wir diese umgehend weg. In Paris verstopfen mittlerweile Tausende E-Scooter die Strassen. Müssen wir in Zug auch Angst haben?In der Innenstadt von Paris standen ungefähr 12 verschiedene Anbieter mit weit mehr als 20000 E-Trottinetts bereit. Wir sind sicher, dass in der Region Zug mit gerade mal 150 E-Trottinetts keine Verstopfungsgefahr herrscht. Einzelne Gemeinden spielen mit dem Gedanken, fixe Abstellplätze einzuführen. Ist das für Circ denkbar? Free-Floating bleibt das Grundprinzip. Jedoch verfolgen wir mit strategischen Hubs – zum Beispiel an Bahnhöfen oder auf dem Gelände von weiteren Kooperationspartnern – den Gedanken, dass der Kunde darauf vertrauen kann, an diesen Orten ein E-Trotti zu finden. Vor allem in weniger gut angebundenen Gebieten können wir dadurch eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Immer wieder hört man von Unfällen mit E-Trottis. Was tun Sie zur Prävention? Wir haben unser E-Trottinett vor Monaten bei einer anerkannten Prüfstelle testen lassen. Untersucht wurden Bremsen, Beleuchtung und Fahrverhalten. Wir haben die Bescheinigung erhalten, dass unser E-Trottinett sicher und für den Schweizer Strassenverkehr zugelassen ist. Daneben informieren wir die Nutzer, wie mit dem E-Trottinett gefahren werden soll – nämlich nie zu zweit, nie betrunken und nie auf dem Trottoir. Die «NZZ am Sonntag» machte kürzlich auf die prekären Anstellungsbedingungen von E-Scooter-Anbietern aufmerksam. Wie sieht es bei Circ aus? Wir arbeiten mit eigenen Mitarbeitern. Wir sind davon überzeugt, dass nur durch eigene Angestellte unsere hohen Ansprüche an Sicherheit und Qualität gewährleistet werden können. Durch Trainings werden unseren Mitarbeiter zudem stetig geschult und weitergebildet. Auch Vorwürfe wegen mangelnder Ökologie und kurzer Lebensdauer wurden laut. Unsere E-Trottinetts sind sehr robust und für eine lange Lebensdauer gebaut. Durch unsere Mechaniker werden laufend Reparaturen durchgeführt, sodass die E-Trottinetts möglichst lange in Betrieb sein können.
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