(ml) Nach der letztjährigen «Sammelaktion Medikamente», haben Urner auch dieses Jahr die Möglichkeit, bei der Sammelaktion im November Medikamente zu entsorgen. Diese Aktion wird im Rahmen des Nationalen Aktionsplan Suizidprävention und dem Kantonalen Aktionsprogramm «Psychische Gesundheit 2017–2020» durch die Gesundheitsförderung Uri umgesetzt und von kantonalen Partnern unterstützt. Die «Sammelaktion Medikamente» soll die Bevölkerung dazu aufrufen, ihre Hausapotheken zu überprüfen. Abgelaufene und nicht mehr benötigte Medikamente können fachgerecht entsorgt werden.
Damit leisten die Beteiligten einen Beitrag zur eigenen Sicherheit, der ihrer Nächsten und dem Umweltschutz, wie es in einer Medienmitteilung der Gesundheitsförderung Uri heisst. Zudem soll die Sammelaktion für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten sensibilisieren und über Notfall-, Hilfs- und Beratungsangebote informieren.
Medikamente können gratis abgegeben werden
Medikamente gehören weder in den Abfall noch in den Abfluss, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Während der «Sammelaktion Medikamente» im November können sie kostenlos bei den Entsorgungsstellen abgegeben werden. Partner und Entsorgungsstellen im Kanton Uri sind hierfür Arztpraxen, Apotheken, Drogerien, Kantonsspital Uri und die Zaku (Zentrale Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri) in Attinghausen.
Weiter wird die «Sammelaktion Medikamente» unterstützt durch das kantonale Amt für Gesundheit, die Spitex Uri, die Triaplus AG (APP Uri und KJP Uri), das Tox Info Suisse, das Laboratorium der Urkantone und die Kantonsapothekerin. Ausserhalb des offiziellen Sammelmonats können Medikamente bei Apotheken, Drogerien, Hausärzten und der Zaku kostenlos abgegeben werden. Dabei gilt zu beachten, dass nur die Medikamente (Blister, Flaschen, und so weiter) entsorgt werden, jedoch keine Verpackungen, Beipackzettel und Kosmetika (Bodylotion, Sonnencreme, und andere) – mit Ausnahme der Zaku. Gifte und Farben müssen separat entsorgt werden. Diese können beispielsweise an die Verkaufsstellen zurückgegeben oder bei der Sammelstelle Eielen der Zaku entsorgt werden.
Mit Medikamenten in Privathaushalten kann es zu unbeabsichtigten Vergiftungen kommen, vor allem auch Kinder, meist im Vorschulalter, sind gefährdet. Deshalb ist es wichtig, Medikamente kindersicher aufzubewahren (abgeschlossen und mindestens 1,5 Meter über dem Boden) und fachgerecht zu entsorgen, betont die Gesundheitsförderung Uri.
Sich selbst und seine Nächsten schützen
Zudem waren bei rund 60 Prozent der Suizidversuchen im Jahr 2015 Medikamente im Spiel. Werden diese aus Privathaushalten entfernt, stehen sie in einer akuten Lebenskrise nicht mehr für allfällige Suizidversuche zur Verfügung. Wenn die psychische Belastung und der damit verbundene Leidensdruck sehr gross sind, besteht die Gefahr, dass Betroffene ihre Lebenslust verlieren, sich immer mehr zurückziehen und daran denken, sich das Leben zu nehmen. Die Gesundheitsförderung Uri weist darauf hin, dass Personen, die diesen Anschein erwecken, angesprochen und ihre Andeutungen ernst genommen werden sollen. Man solle sie unterstützen und Hilfe holen.
Informationen und Partner zur psychischen Gesundheit:
www.gesundheitsfoerderung-uri.ch