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Nidwalden

Sind Hauptstrassen in Nidwalden zu wenig markiert?

FDP-Landrat Remigi Zumbühl ist überzeugt, dass durchgezogene Randlinien die Sicherheit auf den Strassen erhöhen würden. Der Nidwaldner Regierungsrat entgegnet, man wende bei Markierungen die Devise «so wenig wie möglich und so viel wie nötig» an.
Hier beginnt die Randlinie auf der Hauptstrasse von Ennetmoos nach Kerns. Nur wenige Meter weiter hinten unmittelbar vor der Kantonsgrenze zwischen Nidwalden und Obwalden ist keine Linie vorhanden. (Bild: Oliver Mattmann (Kerns, 5. Februar 2019))

Oliver Mattmann

Die Mittelstreifen dienen dazu, die beiden Strassenseiten zu trennen. Doch auch durchgezogene Linien an den rechten Rändern sind möglich, um den Abschluss der Fahrbahn zu markieren. Dem Wolfenschiesser FDP-Landrat Remigi Zumbühl ist aufgefallen, dass solche Linien an Hauptstrassen in Nidwalden viel weniger anzutreffen sind als anderswo – was er bedauert. Er ist überzeugt, dass diese ausserorts zur Verkehrssicherheit beitragen, vor allem bei Dämmerung und bei schlechtem Wetter mit entsprechend eingeschränkten Sichtverhältnissen. In einer Kleinen Anfrage an den Regierungsrat schreibt Zumbühl zudem, die Verkehrsteilnehmer würden ohne Randlinie dazu verleitet, mehr links zu fahren. Dies gelte auch für Velofahrer, woraus gefährliche Situationen entstehen können. Zudem «widersprechen fehlende Markierungen dem Auftrag, alles für die Sicherheit zu tun und Unfällen präventiv entgegen zu wirken.»

Bei Strassenmarkierungen werde in Nidwalden der Grundsatz «So wenig wie möglich und so viel wie nötig» angewendet, hält nun der Regierungsrat in seiner Antwort auf Zumbühls Anfrage fest. So sollen die Verkehrsteilnehmer nicht durch «übermässige Reize abgelenkt werden und sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, sicher ans Ziel zu gelangen.» Zudem würden die Lenker bei übermässig markierten Fahrbahnen zu einem erhöhten Geschwindigkeitsverhalten verleitet, argumentiert der Regierungsrat, ohne näher darauf einzugehen. Er verweist aber auf die Norm der Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute, welche den Kantonen einen gewissen Freiraum lasse, Markierungen nach ihren Bedürfnissen einzusetzen. «Daher gibt es nicht einen Vorzeigekanton», entgegnet der Regierungsrat der Aussage des FDP-Landrats, wonach der Kanton Obwalden ein Musterbeispiel sei, wie Strassen markiert werden sollten.

Mehr Linien animieren zu schnellerem Fahrstil

In Nidwalden weist die Kantonshauptstrasse von Oberdorf in Richtung Engelberg ausserorts eine Randlinie auf. Dies wegen der hohen Verkehrsdichte. Aufgrund der wichtigen Erschliessung nach Engelberg mit viel Tourismusverkehr habe man sich dafür entschlossen, schreibt der Regierungsrat. Auch unter dem Lopperviadukt zwischen Stansstad und Hergiswil sowie auf der Lopperstrasse bis zur Kantonsgrenze in Alpnach seien Randlinien vorhanden, weil die Strassen eng und unübersichtlich seien.

Apropos Kantonsgrenze: Auf der Hauptstrasse zwischen Kerns und Ennetmoos fällt auf, dass die Seitenmarkierung von Obwalden her abrupt bei der Grenze aufhört. «Bei nächsten Markierungsarbeiten in Nidwalden ist zu prüfen, ob es nicht besser wäre, die Randlinie bis nach St. Jakob zu verlängern», stellt der Nidwaldner Regierungsrat in Aussicht.

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