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Uri

Sie wurde von der Wahl- zur Heimweh-Urnerin

Ein Jobangebot lockte Nicole Burri 2009 nach Altdorf. Hier gefiel es der Luzernerin so gut, dass sie fünf Jahre lang blieb. Und auch heute, wo sie im Kanton Zug wohnt, steht die 32-Jährige zu ihrer Liebe zu Uri.
Nicole Burri mit ihrem Uristier-Aufkleber. (Bild: eca (Altdorf, 8. 8. 2018))

Carmen Epp

Wenn man jemandem mit dem «Schtiär am Fitlä» (siehe Kasten) herumfahren sieht, sitzen meist Leute am Steuer, die in Uri aufgewachsen sind und nun in einem anderen Kanton – quasi im Exil – mit dem Uristier-Aufkleber an ihre Heimat erinnern.

Nicht so bei Nicole Burri. Ihr Auto trägt ein Zuger Kennzeichen, am Heck prangt ein Uristier-Aufkleber. Die 32-Jährige stammt aber weder aus dem Kanton Zug noch aus Uri. Sie ist in Root LU aufgewachsen.

Von Neuseeland nach Altdorf

Dass sie nun statt des Luzerner das Urner Wappen als Aufkleber auf ihrem Auto trägt, ist auf eine Arbeitsstelle zurückzuführen. Burri war gerade am Reisen durch Neuseeland, als sie von ihrem ehemaligen Schulkollegen aus der Lehre erfuhr, dass bei ihm in der Raiffeisenbank in Altdorf eine Stelle frei wurde. «Das kam mir super gelegen – und ich sagte zu.» Das war 2009. Und aus den ursprünglich geplanten sechs Monaten wurden fünf Jahre, die sie in Altdorf wohnte und lebte.

Dabei war Uri für Burri nicht nur einfach Wohn- und Arbeitsort, sondern ein Stück Heimat. Sie engagierte sich in der Mädchenriege des KTV Altdorf, ging regelmässig mit dem Latino-Club Uri tanzen und schloss gute Freundschaften. Sogar den Urner Dialekt übernahm die Luzernerin, wenn auch nur teilweise. «Ich wurde immer mal wieder hochgenommen, weil ich ‹Lozärn› gesagt habe statt ‹Luzärn›.»

Noch immer regelmässig im Kanton Uri zu Besuch

2014 brauchte Burri einen Tapetenwechsel. Sie nahm einen neuen Job im Kanton Zug an und zügelte nach Rotkreuz. Ihre neue Wahlheimat jedoch hat sie mitgenommen: Sie kaufte einen Uristier-Aufkleber und klebte ihn an ihr Autoheck, an dem nun ein Zuger Nummernschild prangt. «Ich vermisse es, am Morgen den Gitschen anzuschauen, um zu wissen, ob die Sonne scheint. Genau so wie im Mississippi baden zu gehen oder die Gelateria in Altdorf», sagt die 32-Jährige. Und so fährt die Umzugskoordinatorin auch heute noch regelmässig in den Kanton Uri, um Freunde zu treffen, Salsa zu tanzen oder die Mädchenriege zu leiten.

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